First Look

Star Trek: Scouts – Endlich Star Trek für die Kleinsten

© Paramount

Reinhard Prahl hat die neue Webserie „Star Trek: Scouts“ mit seinem Nachwuchs getestet.

Lange hat es gedauert, doch endlich haben sich Paramount und Nickelodeon dazu durchgerungen, das Star Trek-Franchise auch für die sehr junge Zuschauergeneration zugänglich zu machen. Was bei Star Trek: Prodigy gründlich schieflief, soll nun mit Star Trek: Scouts endlich ausgebügelt werden. Wir haben den Test gemacht und die erste Folge gemeinsam mit dem Nachwuchs bei YouTube geschaut.

„Und? Wie hat es Dir gefallen?“ Das war die erste Frage, die ich meinem sechsjährigen Sohn stellte, nachdem wir den ersten Trailer und die dazugehörige, vierminütige Minifolge des neuen Nickelodeonformats Star Trek: Scouts gesehen hatten. Was mir zu quietschbunt, zu abgedreht und überhaupt nicht „trekkie“ vorkam, löste bei ihm allerdings wahre Begeisterungsstürme aus. Seine Antwort: „Super, Papa, darf ich noch eine sehen?“ sprach diesbezüglich Bände. Kein Wunder: Die in einer Kooperation zwischen Nickelodeon Digital Studio und CBS entstandene Serie nimmt nicht ganz zufällig gewisse audiovisuelle Anleihen bei Formaten wie Paw Patrol auf der einen, aber auch Spidey und seine Super-Freunde auf der anderen Seite.

In den bislang zwei auf dem Nickelodeon-eigenen Kanal Blaze and the Monster Machines veröffentlichten Minitrekhäppchen geht es entsprechend verrückt zu. In der Serie folgen wir den drei achtjährigen Sternenflottenscouts JR, Roo und dem Vulkanier Sprocket auf ihren Missionen zur Abwehr von für das erwachsene Auge ziemlich seltsamen Asteroiden. So bekommen es die jungen Helden in der Pilotepisode etwa mit einem Himmelskörper aus purer Seife zu tun und im zweiten Teil mit einem Fleischbällchen aus dem Nudel-Nebel. Zur Abwehr steht den Kids das Asteroid Deflector Wheel zur Verfügung, mit dessen Hilfe sie nach dem Zufallsprinzip eine von vier Verteidigungsoptionen wählen. Darunter befindet sich eine romulanische Badeente, eine Riesenschüssel Wasser, aber auch ein schlichtes Stop-Schild, das aber an besagtem intergalaktischen Fleischball kleben bleibt. Erst mit einer in den Orbit gebeamten Gabel gelingt es schließlich, das Frikadellchen aufzuspießen und aufzuhalten.

An dieser Beschreibung wird hoffentlich überdeutlich, dass Erwachsene beim Mitschauen entweder eine sehr kindlich naive Ader oder aber gute Nerven benötigen. Allerdings ist das Format eben auf Kids in den Altersstufen zwischen vier und höchstens acht Jahren ausgelegt und bedient damit eine dringend benötigte Altersgruppe, die das Potential hat, das Franchise in eine zukünftige Fernsehgeneration zu überführen. Und das könnte gelingen. Niedliche Alien-Haustiere, JR mit seiner typischen Kirk-Frisur, der Vulkanier Sprocket und die smarte Roo verfügen ganz klar nicht nur über einen großen Wiedererkennungswert. Sie sind zudem sind stilistisch modern, witzig, aber auch harmlos genug, um Kinder für ein paar wenige Minuten pro Tag in die Welt der Sternenflotte und der Föderation zu entführen. Die typische Symbolsprache und Sounds, die wir aus den Serien für die Großen kennen, gibt es inklusive, so dass der Übergang zu anderen Formaten relativ flüssig gelingen könnte.

Geplant sind zunächst zwanzig Folgen mit einer Länge von je dreieinhalb bis vier Minuten, von denen täglich eine neue bei Blaze and the Monster Machines auf YouTube erscheinen soll. Ob es sich dabei um einen Testballon handelt, um anschließend größere Pläne zu verwirklichen, lassen Nickelodeon und Paramount zunächst offen. Indes brachte es die erste Folge in den ersten fünfzehn Stunden seit der Onlinestellung immerhin auf über 23.000 Aufrufe, was durchaus für einen erfolgreichen Start spricht. Wir blicken gespannt darauf, wie sich die Sache weiterentwickelt.

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