Es ist gerade einmal knappe vier Wochen her, dass wir hier bei planettrek.de über die potenzielle Zukunft des Star Trek-Franchises schrieben. „Eine dritte Staffel der Prequel-Serie [Star Trek: Strange New Worlds] über die Abenteuer der Vorgänger des berühmten Captain Kirk und seiner Crew wurde bislang zwar noch nicht offiziell angekündigt, gilt jedoch angesichts des allgemeinen Erfolges als relativ gesichert.“, stand da unter anderem zu lesen. Mittlerweile wurde sowohl die dritte Staffel offiziell bestätigt als auch der Starttermin für die zweite bekanntgegeben, welcher auf den 15. Juni gelegt wurde. Auch in Deutschland wird man Season zwei ab da bei Paramount+ sehen können.
„Nicht ganz so fest steht hingegen eine fünfte Staffel von Star Trek: Lower Decks, wenngleich Zeichentrickserien natürlich wesentlich preisgünstiger zu realisieren sind als Live-Action-Shows.“, hieß es weiter. Ebenfalls mittlerweile überholt. Staffel vier der beliebten „Star Trek Quatsch Comedy Show“ kommt im Spätsommer dieses Jahres heraus, Staffel 5 ist zur Freude der Fans bereits in trockenen Tüchern.
…“weshalb die kommende, möglicherweise auch eine sechste Season rund um Captain Burnham ebenfalls unter Umständen den Abschluss markieren könnte.“ schließlich stand da über Star Trek: Discovery. Wie praktisch unmittelbar nach der Veröffentlichung von Quo vadis, Star Trek-Streaming TV? (so der Titel des eingangs angesprochenen vorhergehenden Artikels hier bei planettrek.de) bekannt wurde, wird die Serie nach der kommenden fünften Staffel eingestellt.
Die „Ta-daah“-Aussage des Artikels jedoch war diese hier: „Allerdings treibt Alex Kurtzman schon seit längerer Zeit die Entwicklung einer StarfleetAcademy-Serie um, und nicht näher bezeichnete Hinweise besagen, dass eine solche Serie in der Discovery-Ära spielen könne; möglicherweise würde man sogar Charaktere aus selbiger übernehmen.“ Wie wir Trekkies und Trekker dieser Welt seit dem gestrigen 30. März wissen, wird diese Serie nun ab 2024 tatsächlich produziert. Die Nachricht wurde und wird übrigens außerordentlich enthusiastisch in der Fanszene aufgenommen … man darf schon jetzt auf die Reaktionen nach der ersten Folge gespannt sein.
Offiziell angekündigt
„Paramount+ gab heute die Serienbestellung für die brandneue Originalserie Star Trek: Starfleet Academy bekannt. Die Serie wird den Abenteuern einer neuen Klasse von Sternenflottenkadetten folgen, die an einem der legendärsten Orte der Galaxis erwachsen werden. Die Serie wird von den CBS Studios produziert und soll 2024 in Produktion gehen.“, heißt es in der offiziellen Bekanntgabe.
Hier ein Teil der Originalmeldung (© Paramount):
Produziert werden soll die neue Serie natürlich vom derzeitigen Star Trek-Chef Alex Kurtzman sowie Franchise-Newcomerin Noga Landau, die sich 2018 mit dem Drehbuch für den Science-Fiction-Thriller Tau (zu sehen bei Netflix) erste Sporen verdiente. Zum Autorenstamm von Star Trek: Starfleet Academy wird auch Schauspielerin und Comedienne Tawny Newsome gehören, deren Stimme wir bestens aus dem Munde von Ensign Beckett Mariner aus der schon genannten Animationsserie Star Trek: Lower Decks kennen und die sich hier in gänzlich neuen Aufgaben erprobt.
„Star Trek: Starfleet Academy stellt uns eine junge Gruppe von Kadetten vor, die zusammenkommen, um einen gemeinsamen Traum von Hoffnung und Optimismus zu verfolgen. Unter den wachsamen und anspruchsvollen Augen ihrer Ausbilder entdecken sie, was es braucht, um Sternenflottenoffiziere zu werden, während sie aufblühende Freundschaften, explosive Rivalität, die erste Liebe und die Begegnung mit einem neuen Feind, der sowohl die Akademie als auch die Föderation selbst bedroht, durchleben.“, lautet der Originaltext weiter. Nun, zumindest das dachten wir uns schon.
Wesentlich vager werden die Informationen jedoch, wenn es darum geht, in welcher der Star Trek-Zeitlinien die neue Serie spielen wird. Rein theoretisch gibt es ja gleich mehrere Möglichkeiten. Spielt die Serie vielleicht zur Zeit der (neuen) Classics Captain Pike und Mr. Spock? Oder vielleicht doch eher zu der von Captain Picard? Oder aber…hat uns Alex Kurtzman durch die Blume bereits schon vor knappen vier Wochen (siehe der Anfang dieses Artikels) verraten, wann wir gemeinsam mit den neuen jungen Helden (über die bisher ebenso wenig bekannt ist wie über ihre potenziellen Darsteller, vermutlich mehr oder weniger allesamt Newcomer) die Akademie der Sternenflotte besuchen werden? In anderen Worten: Verschlägt es uns ins…sagen wir mal…32. Jahrhundert?
Unsere Lehrerin Lieutenant Tilly
Wie Kurtzman angedeutet haben könnte (und mehr als das hat er ja nicht), wäre es durchaus möglich, dass wir mit Mary Wiseman als Lieutenant (und eventuell noch weiter beförderte) Sylvia Tilly eine alte Bekannte im Lehrerkollegium der neuen Serie wiedersehen. Wie Fans der Serie wissen, verabschiedete sich der quirlige Publikumsliebling in der vierten Serienstaffel vom aktiven Dienst an Bord der USS Discovery, um an der Akademie der Sternenflotte zu lehren.
Einen Teil ihrer Kadettenschüler lernten wir in der Abschlussepisode von Staffel vier, Coming Home (Die Heimkehr) ja bereits kennen. Die neue Serie im 32. Jahrhundert anzusiedeln hätte neben anderen Vorzügen auch den Vorteil, dass man Sets aus Star Trek: Discovery dafür recyclen könnte. Hinzu kommt die besagte Beliebtheit Tillys bei den Trekkies, was Star Trek: Starfleet Academy weitere Pluspunkte bereits im Vorfeld einbrächte. Und natürlich könnte man auch sämtliche anderen Charaktere aus Star Trek: Discovery (sofern diese die 2024 kommende vierte Staffel überleben, man weiß ja nie…) von Burnham bis Saru für Gastauftritte zurückbringen. Aber: Wäre, wäre, Weltraumfähre. Zumindest für den Moment sagen wir dazu schlicht und ergreifend: Abwarten und (Earl Grey-) Tee trinken.
Mehr als dreißig Jahre „in the making“
Es soll nun keine genaue Aufzählung erfolgen, wie oft bereits Gerüchte darüber zu vernehmen waren, dass man seitens des Star Trek-Produzentenstabes „nun ganz wirklich und wahrhaftig“ eine Serie über die Abenteuer an der Akademie der Sternenflotte plane. Fest steht, dass man bereits zu Zeiten der klassischen Star Trek-Originalserie beziehungsweise genauer gesagt der auf ihr basierenden Kinofilme über dergleichen nachsann: Captain Kirk, Mr. Spock, Dr. McCoy und ein Teil der restlichen Ur-Crew sollten in einem davon, verkörpert von deutlich jüngeren Darstellern, gemeinsame Akademie-Abenteuer erleben. Damals trat man sogar erste Darstellernamen in der Gerüchteküche breit, darunter der später in der Serie CSI: NY zu sehende Gary Sinise als junger Dr. McCoy. Ein kompletter entsprechender Film hierüber kam allerdings nicht zustande. Das Motiv der (wegen der Altersunterschiede eigentlich recht unlogischen) gemeinsamen Akademiejahre des berühmten Triumvirats wurde jedoch ein wesentlicher Bestandteil des ersten Films des Star Trek-Reboots ab 2009 (von manchen Fans auch als New Trek bezeichnet).
Auch in den 90er-Jahren, als die Captains Sisko und Janeway ihren berühmten Vorgänger Picard mit ihren Serien abgelöst hatten, war immer wieder einmal von einer später niemals realisierten Starfleet Academy-Serie die Rede. Böse (?) Zungen sprachen damals in Anspielung auf eine andere bekannte fantastische Jugendserie nicht ohne Häme von Buffy the Starfleet Officer, insbesondere ältere Trekkies schimpften auf den fortschreitenden Jugendwahn in Film und Fernsehen.
Und nun ist es also so weit: Da zunehmend auch junge Menschen ihre Liebe zum Roddenberry’schen Universum entdecken, werden wir alle gemeinsam also ab allerfrühestens 2025 gemeinsam die Schulbank an der Starfleet Academy drücken. Und das vielleicht (und nur vielleicht und nichts anderes!) im 32. Jahrhundert.