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Escape Room 2: No Way Out – Das schwierige Entkommen aus der Sequel-Falle

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Wir haben uns für euch die Fortsetzung des “Escape Room”-Franchises angeschaut. Lohnt auch Teil 2?

© Sony

Mit Escape Room 2: No Way Out startete im August 2021 der zweite Teil eines erfolgreichen Psycho-Horror-Schockers aus dem Jahr 2019 in den Kinos, zu diesem Zeitpunkt war bei vielen Leuten verständlicherweise die Hemmschwelle, ins Kino zu gehen, aber noch sehr groß. Wir sagen euch daher, ob sich eine kleine Extra-Ausgabe beim Streaming-Anbieter der Wahl lohnt.

Anzumerken ist, dass es von Escape Room 2 eine DVD-/Blu-ray-Version gibt, die die Handlung teilweise verändert darstellt. Dieser Artikel bezieht sich jedoch auf die Kinoversion.

Zurück im Puzzle-Bunker

Auch im Nachfolger wird die beliebte moderne Freizeitbeschäftigung, sich in einem Raum einsperren zu lassen, aus dem man sich mit Hilfe des Lösens von diversen Rätseln befreien muss, zum tödlichen Albtraum für alle Teilnehmer.

Escape Room 2 setzt nahtlos da an, wo der erste Teil aufgehört hat. Die bekannten beiden Protagonisten versuchen weiter, den Verbrechern von der Firma Minos das Handwerk zu legen, die sie beide einst zusammen mit einer Gruppe weiterer Fremder durch eine höchst eigentümliche Version von mehreren Escape Rooms geschickt haben, eine Menschenfalle, der nur Zoey (Taylor Russell) und Ben (Logan Miller) lebend entkommen sind. Bei ihrem Versuch, in das vermeintliche Hauptquartier ihrer Widersacher einzudringen, landen die beiden jedoch erneut zusammen mit vier anderen in einem dieser – mit Hilfe von futuristischer Technik höchst aufwändig gestalteter – Escape Rooms, die um nichts weniger gefährlich als beim letzten Mal sind.

Es stellt sich rasch heraus, dass auch die neuen Mitspieler Überlebende von früheren Runden dieser grausamen Gladiatorenspiele von Minos sind. Wie Minos es eingefädelt hat, diese sechs Fremden zusammen in einen einzigen U-Bahn-Waggon zu lotsen, bleibt dabei allerdings offen; das dürfte eins der Details in diesem Film sein, über die man nicht zu genau nachdenken sollte. Die sechs Spieler jedenfalls tun sich rasch zusammen, wissend, dass sie nur so gegen den übermächtigen Gegner eine Chance haben, und das Spiel ums blanke Überleben beginnt erneut.

Für einen Nachfolger ganz ordentlich

Mit einer Länge von 88 Minuten ist Escape Room 2 ein äußerst kurzweiliges Vergnügen, das in seiner Kompaktheit keine Sekunde langweilt. Allerdings hätte es der Charakterisierung gerade der neuen Figuren nicht geschadet, in diese noch ein paar Szenen mehr zu investieren. Diese bleiben durchwegs blass, man erfährt kaum etwas über sie, wodurch die Bindung, die man zu den Opfern im ersten Teil hatte, sich kaum aufbauen kann.

Auch Zoey und Ben bleiben in ihrer persönlichen Entwicklung und in der untereinander flach. Die schauspielerische Leistung der Hauptdarsteller ist zudem überschaubar.

Die Optik des Streifens hingegen ist einmal mehr sehr beeindruckend, und die verschiedenen Escape Rooms sind erneut mit großer Liebe zum Detail fantasievoll gestaltet. Echte Escape-Room-Spezialisten werden, schon wie beim ersten Teil, auch hier sicher wieder ihre helle Freude daran haben, die lebensrettenden Lösungen selbst zu ergründen.

Der Plot-Twist, der den Bogen zum ersten Teil spannt, wird schon recht früh recht klar angedeutet, sodass die große Überraschung ausbleibt. Der Gastauftritt lässt aber gerade, was ein Wiedersehen mit Figuren aus dem ersten oder jetzt auch dem zweiten Teil angeht, noch viel Spielraum für eine Fortsetzung, von der man wohl je nach Erfolg des Streifens relativ fest ausgehen kann.

Der Eindruck, dass man sich mit Escape Room 2 nur einen Mittelteil einer Trilogie oder gar ein austauschbares Element einer ganzen Serie ansieht, prägt den Streifen leider ein wenig zu sehr. Ganz im Stil von Final Destination (2000-2011) scheint hier eventuell an einer ganzen Reihe von Horror-Schockern gearbeitet zu werden, und man kann der Befürchtung nicht entgehen, dass irgendwann das simple Entkommen aus der nächsten Todesfalle allein die Handlung nicht mehr wird tragen können.

Fazit

Für den Moment aber funktioniert das System – genau wie das von Minos – noch sehr gut. Escape Room 2 ist daher ein ordentlicher Grund, den Alltag voll der schlechten Nachrichten aus allen Ecken der Welt mal wieder für einen Abend zu entkommen.

Escape Room 2: No Way Out

Mit: Taylor Russell, Logan Miller, Thomas Cocquerel, Holland Roden

Regie: Adam Robitel

Länge: 88 Minuten

Verleih: Sony Pictures

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