Robert Thrax ist ein Drachenbekämpfer und noch dazu ein guter. Allerdings geht der junge Mann, der dieses nicht besonders angesehene Handwerk von seinem Vater geerbt hat, seiner Aufgabe alles andere als gern nach: In Wirklichkeit fühlt Robert eine besondere Verbundenheit mit den farbenfrohen Fabelwesen, die meist von eher kleiner Gestalt und in der Regel für Menschen nicht besonders gefährlich sind – vor allen Dingen, wenn man mit ihnen umzugehen weiß und ein wahrer Drachenkenner so wie Robert ist.
Eigentlich ist es seine Aufgabe die Drachen, die so ziemlich jeden Winkel des sehr heimeligen Königreiches Bellemontagne heimsuchen, zu fangen und zu töten. Das bereitet dem tapferen Robert jedoch insgeheim großen Kummer, und immer wieder gibt er deshalb einem der kleinen Geschöpfe heimlich ein neues Zuhause im Haus seiner Familie.
Doch erstens kommt es anders und zweitens als man denkt
Mit seinen beiden Freunden Ostvald und Elfrieda macht sich Robert täglich aufs Neue ans Werk, und vielleicht wäre sein Leben immer weiter in denselben Bahnen verlaufen, wenn, ja wenn er nicht eines Tages an den Hof des Königs gerufen worden wäre, um das Schloss von einer ganz schrecklichen Drachenplage zu befreien. Bei der Wahl ihres zukünftigen Gemahls möchte Prinzessin Cerise nämlich den allerbesten Eindruck machen und versucht deshalb mit allen Mitteln, den über die Jahre heruntergekommenen königlichen Palast von Bellemontagne wieder auf Vordermann zu bringen. Hat sich doch mit Prinz Reginald, dem Thronerben des mächtigen Königreiches Corvinia, ein wahrer ritterlicher Held auf der Suche nach Abenteuern bei ihr eingefunden.
Cerise kann ihr Glück kaum fassen und weicht dem tapferen Recken nicht mehr von der Seite, was Robert seltsamerweise noch mehr Verdruss bereitet als das Töten der Drachen ohnehin schon. Als sich die Chance bietet, ergreift Robert die Gelegenheit der nächste Leibdiener des Prinzen zu werden: Um sich zu bewähren, soll er Prinz Reginald auf Drachenjagd begleiten und ein besonders eindrucksvolles Exemplar erlegen.
Kunstvolles Meisterwerk
85 Jahre alt, aber zum alten Eisen zählt er noch lange nicht: Der vielfach preisgekrönte Fantasy-Autor Peter S. Beagle legt mit Ich fürchte, Ihr habt Drachen ein magisch verspieltes Kleinod vor, das das Herz auf dem rechten Fleck hat. Wie bei Das letzte Einhorn sind sowohl Geschichte als auch Charaktere mit einer sehr warmherzigen Prise Humor und einem liebevollen Augenzwinkern versehen. Beagle macht sich sichtlich einen Spaß daraus, lang gehegte Traditionen auf den Kopf zu stellen und Klischees gründlich durcheinander zu bringen.
So geht die Prinzessin von Bellemontagne, die eigentlich gar keine sein möchte, die Wahl ihres Prinzen sehr gründlich an und befolgt ihre ganz eigenen, strikten Kriterien, um auch ganz sicher den Richtigen zu erwählen. Prinz Reginald dagegen träumt von einem einfachen Leben, in dem er ungestört durch die Lande reisen kann, ohne ständig irgendwelche Abenteuer oder Kämpfe bestehen zu müssen, die in Wirklichkeit nur seinen Vater beeindrucken sollen. Und Robert Thrax möchte lieber ein Drachenfreund sein als ein Drachentöter.
Wenn Drachen im Spiel sind, geht es allerdings doch nicht immer ganz so harmlos zu, wie der erste Eindruck vermuten lässt: Nicht für alle gibt es in diesem Buch ein Happy End, doch mehr sei an dieser Stelle nicht verraten. Schließlich mischt auch noch ein alter Zauberer kräftig mit, so dass sich zeigen muss, was in jedem Einzelnen steckt und – unabhängig davon, ob man Prinz, Prinzessin oder Drachenbekämpfer ist.
Wie immer liegt das Buch in der Hobbit Presse von Klett Cotta in einer schönen gebundenen Ausgabe mit liebevoll gestaltetem Schutzumschlag und Innenteil des Buchdeckels vor. Die deutsche Übersetzung stammt von Oliver Plaschka (Die Magier von Montparnasse). Unbedingte Leseempfehlung für Fans klassischer Fantasy, die es gern auch etwas verspielter mögen.
Gewinnspiel
Als Schmankerl haben wir noch etwas Besonderes für euch. In Zusammenarbeit mit dem Verlag verlosen wir ein Exemplar des Buches Ich fürchte, Ihr habt Drachen.
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