Einmal quer durch Star Trek: #059: Von Wut über Drogen bis zu Friede, Freude, Eierkuchen

Hier geht es zur Übersicht der Reihe, sollte jemand die vorigen Ausgaben verpasst haben. Bei Tag 1 finden sich auch einleitende Worte. Wir wünschen gute Unterhaltung!

Tag 103

Angriff der Borg, Teil 1 und 2 bedeutet das Ende der sechsten und den Auftakt der siebten Staffel. Die erste Folge ist da deutlich besser, denn Data erlebt Emotionen, allerdings keine schönen. Es ist Wut, als er von einem Borg angegriffen wird und diesen dann tötet. Die Borg sind individueller, was Hugh zu verdanken ist, der den Individualismus wie einen Virus ins Kollektiv geschleust hat. Im zweiten Teil zeigt sich dann, dass Lore die Borg kontrolliert und dass er es ist, der Data seine Emotionen gibt, aber wohl aussuchen kann, welche es sind. Dennoch: Hier entgleist die Geschichte. Weil Data offenbar willentlich zu seinem Bruder aufschließt, nur um Emotionen zu bekommen. Er ist wie ein Junkie, der von Gnaden seines Dealers lebt. Darüber hinaus vergisst er alle Loyalität und führt sogar unmenschliche Experimente an Geordi aus. Es wird nie gesagt, dass Lore Datas Handeln kontrolliert, vielmehr entsteht der Eindruck, dass Data aus eigenem Antrieb handelt. Das müsste eigentlich Konsequenzen haben, aber am Ende ist mit Geordi wieder Friede, Freude, Eierkuchen. Das ist erzählerisch extrem schwach, selbst für eine Serie mit episodischer Struktur.

Und: Lore scheint auszusuchen, welche Emotionen Data bekommt, aber auch, wie sie sich äußern? Data empfindet Vergnügen beim Töten eines Borgs. Zu was macht das Data überhaupt? Eine Doppelfolge, die dazu angetan gewesen wäre, seine Figur weiterzuentwickeln, demontiert sie einfach nur.