Andere Welten

Tentakel, Grog & Lederjacken #02: Zak McKracken and the Alien Mindbenders

© LucasArts

Wir unternehmen in dieser Reihe eine Reise durch die wunderbare Welt der “LucasArts”-Adventures. Diesmal: “Zak McKracken”.

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Achtung: Verdummungsgefahr! Weil Außerirdische die Telefongesellschaft übernommen haben und mit falschen Bärten und Brillen die Welt in die ewige Blödheit zwingen wollen, muss ein Mann mit seinem kleinen Team die Rätsel der Welt lösen und zum Mars reisen. Klingt verrückt? Ist es auch.

Nach dem großen Erfolg von Maniac Mansion im Jahr 1987 war es nicht verwunderlich, dass LucasArts (das damals noch Lucasfilm Games hieß) direkt weitere Spiele in Auftrag gab. Labyrinth-Macher David Fox durfte dabei seine ganz eigene Science-Fiction-Vision ausleben und schuf mit Zack McKracken and the Alien Mindbenders einen Klassiker für die Ewigkeit.

Gaga!

Alles begann mit einem wirren Traum, der unseren Helden Zak McKracken (dessen Namen man sich damals aus dem lokalen Telefonbuch zusammensuchte) schweißgebadet aufwachen ließ. Der frustrierte Boulevardreporter aus San Francisco begriff schnell, dass es sich dabei um eine reale Bedrohung handelte: Die sogenannten Caponier waren im Begriff, die Welt über einen Summton aus der Telefonleitung zu versklaven!

Gemeinsam mit der Archäologin Annie und deren beiden Freundinnen Melissa und Leslie musste er nun das sogenannte Skolarische Gerät zusammenbauen und dafür nicht nur Artefakte aus der ganzen Welt zusammenklauben, sondern auch noch zum Mars fliegen. Dabei spielten sowohl die Inka, als auch die Pyramiden, Stonehenge, das Bermudadreieck und Atlantis eine Rolle.

Easter Eggs & Wissenswertes

Eine ganze Reihe an Kleinigkeiten sind bemerkenswert: So werden sich ältere Gamer sicher noch an die Originalausgabe erinnern, in der eine gedruckte Version der Zeitung The National Inquisitor enthalten war (die eine Abwandlung des real existierenden The National Enquirer ist), für die Zak arbeitet. Darin enthalten waren diverse versteckte Tipps für Rätsel des Spiels.

Witzig war auch, dass teilweise Verben aus dem Aktionsmenü verschwanden, was die fortschreitende Verdummung symbolisieren sollte.

Dazu stellten die drei weiblichen Hauptfiguren Hommagen an die drei Entwickler David Fox, Ron Gilbert (Maniac Mansion) und Komponist Matthew Kane dar. Die echte Annie wurde sogar in der Realität die Frau von David Fox. Der Gag im Spiel, dass Leslie ständig ihre Haarfarbe wechselt, wenn sie zum Beispiel einen Helm absetzt, spielt ebenfalls auf die reale Person an, die wohl damals sehr färbefreudig war.

Interessant ist auch noch der damalige Blick in die Zukunft seitens des Spiels. Die CashCards waren damals zwar noch Zukunftsmusik, sind heute jedoch mit den allseits beliebten EC-Karten Wirklichkeit geworden. Nur die DAT-Kassetten konnten sich als Speichermedium nie richtig durchsetzen.

Übrigens: Aufgrund von Zeitdruck verbrachte David Fox gen Ende der Produktion eine ganze Weile auf der Skywalker-Ranch. Nach eigenem Bekunden wusste er manchmal nicht mal mehr wo er war.

Das Spiel kam zwar nie zu offiziellen Sequel-Ehren, dafür programmierten aber verschiedene Fangruppen Spin-Offs, die sich des gleichen Universums bedienten. 2003 erblickte The New Adventures of Zak McKracken das Licht der Welt, 2008 folgte das wirklich sehr spielenswerte Zak McKracken – Between Time and Space. Es gilt verdientermaßen als eines der besten Freeware-Spiele und wurde (erstaunlicherweise!) niemals von LucasArts juristisch verfolgt.

Das Wesentliche

Auch wenn es durchaus auch Adventure-Fans gibt, die (zurecht) bis heute an den teils merkwürdigen Rätseln herumkritteln oder vermeintliche Sackgassen im Spiel anprangern (Stichwort: die erwähnte CashCard), gilt auch das zweite offizielle Point-and-Klick-Adventure aus dem Hause LucasArts den meisten Zockern dieser Generation als moderner Klassiker.

Zugegeben: Die Grafik war schon damals nicht besonders fetzig, wird aber ohnehin von der hohen Gag-Dichte, dem abgedrehten Szenario und der irren Spieltiefe überlagert. Eine wildere Reise rund um den Globus und darüber hinaus hat nicht einmal James Bond in all seinen Abenteuern hingelegt.

In der nächsten Ausgabe: Der letzte Kreuzzug: Indiana Jones findet den heiligen Gral.

Lust bekommen? Zak McKracken gibt es zum Beispiel bei Steam.

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