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Save the Redshirt! Trekkies leisten Erste Hilfe

© Sabine Walch

Thorsten Walch berichtet von seiner Teilnahme am „Save the Redshirt!“-Kurs in Essen.

© Sabine Walch

Ein weiteres Mal hieß es am 15. Februar 2025 „Save the Redshirt“. Die zweite Ausgabe des Erste-Hilfe-Kurses für Star Trek-Fans fand diesmal nicht wie die 2023er Veranstaltung in der Essener Kulturstätte Unperfekthaus statt, sondern den Räumlichkeiten des Kreisverbandes des Deutschen Roten Kreuzes in der Ruhrpott-Metropole. 13 Teilnehmer von den Fan-Stammtischen TrekDinner Ruhrpott, NerdPort Duisburg sowie dem Klingolaus Phantastik-Treff Oberhausen verlebten einen ebenso lehrreichen wie spaßigen Tag zur Erlangung der Kenntnisse lebensrettender Maßnahmen.

Senior Chief Petty Officer Chris Lemke …

…hat sich “Save the Redshirt” ausgedacht. Im Berufsleben nämlich ist der langjährige Trekkie Rettungssanitäter und leitet im Zuge dessen auch Erste-Hilfe-Kurse. Darüber, wie wichtig die Durchführung lebensrettender Sofortmaßnahmen bei Unfällen oder auch Erkrankungen ist, muss an dieser Stelle sicherlich ebenso wenig geschrieben werden wie über die gesetzliche Pflicht zur Ersthilfe. „Save the Redshirt“ bringt das Star Trek-Element in die entsprechende Anleitung ein.

Doch ist das Ganze selbstverständlich dennoch ein vollwertiger Erste-Hilfe-Kurs, der allgemeine Gültigkeit besitzt und entsprechend bescheinigt wird. So erhielten alle Teilnehmer am Nachmittag auch einen schriftlichen Nachweis. Ihren Namen erhielt die Veranstaltung übrigens durch die Simulationspuppe des Dozenten, die stilecht eines jener schicksalhaften roten Uniformhemden trägt und auf einer Liege vor einer passenden Hintergrundkulisse präsentiert wird.

Staying Alive!

Und so startete die Teilnehmergruppe am Morgen des Kurstermins in die erste der insgesamt neun Unterrichtseinheiten des Tages. Am Anfang stand eine Unterweisung in die korrekte Vorgehensweise bei Autounfällen (in diesem Fall natürlich Unfälle mit Starfleet-Shuttles). Erörtert wurde die Reihenfolge, in der sich um Verletzte und Betroffene zu kümmern ist, sowie die berühmten zu erwähnenden „fünf W“ beim Notruf: Wer spricht? Wo fand der Unfall statt? Was ist passiert? Wie viele Betroffene gibt es? Warten auf Rückfragen. Nach der Einführung ging es unter anderem um unterschiedliche Arten von Verletzungen und Verbandtechniken (die auch eingeübt wurden), das Verhalten bei Insektenstichen oder Zeckenbissen und auch Herz- und Kreislaufproblemen bis hin zu Infarkten, ferner Maßnahmen nach erlittenen Stromschlägen.

Die Teilnehmenden stellten zahlreiche Zwischenfragen, die Kursleiter Chris Lemke überaus souverän zu beantworten verstand. Ferner stellte er auch die verschiedensten Hilfsmittel sowohl aus dem Verbandkasten als auch auf freiwilliger Basis vor und klärte über gesetzliche Vorschriften wie die zum Thema Warnwesten in den eigenen Shuttles auf.

In den Pausen wurden natürlich fleißig Gespräche über die Lieblingsthemen der Teilnehmer geführt. Dass die kommende Serie Starfleet Academy und der kürzlich veröffentlichte Section 31-Film zu den häufigsten Punkten gehören, kann man sich unschwer vorstellen.

Nach der Mittagspause kam dann ein weiterer aktiver Teil an die Reihe: Reanimation und Mund-zu-Mund- beziehungsweise Mund-zu-Nase-Beatmung, was an der entsprechenden Übungspuppe auch praktisch durchgeführt wurde. Der Bee Gees-Song aus der Absatzüberschrift ist übrigens eins mehrerer bekannter Lieder, in deren Rhythmus eine Herzmassage durchgeführt werden soll. Ebenfalls thematisiert wurde natürlich auch die Seitenlage bei bewusstlosen Verletzten oder Kranken, welche gleichfalls zuerst demonstriert und anschließend geübt wurde.

Zum Abschluss des Kurses (der übrigens kostenlos für die Teilnehmer war) verteilte Senior Chief Petty Officer Lemke noch kleine Etuis mit wichtigen Hilfsmitteln bei der Hilfeleistung für die Uniformtasche.

Ernsthaftes mit Spaß an der Sache

Obwohl „Save the Redshirt“ sicherlich für keinen der Teilnehmer der erste Erste-Hilfe-Kurs war, zeigte sich doch, dass einige schon früher erlernte Kenntnisse ein wenig eingerostet waren. Sicher wenig verwunderlich angesichts der Tatsache, dass weder Trekkies noch anderweitige Menschen oder Aliens nicht jeden Tag mit Unfällen, Herzinfarkten, Stromschlägen und dergleichen konfrontiert werden. Doch gleichzeitig auch ein Beweis dafür, dass die regelmäßige Teilnahme an Kursen zur Auffrischung zur festen Planung gehören sollte.

Wer „Save the Redshirt“ in diesem Jahr verpasst hat, erhält voraussichtlich in zwei Jahren eine neue Gelegenheit zur Teilnahme am trekkigen Erste-Hilfe-Kurs; man möchte hierbei dem von den Berufsgenossenschaften vorgegebenen Zweijahres-Rhythmus folgen. „Der Titel für die nächste Runde wird dann Save the Redshirt Episode 3!“, kündigte der Dozent bereits an. Mit Sicherheit auch wieder mit Beteiligung von Planet Trek.

Wer sich vorab schon einmal ein wenig informieren möchte, kann dies übrigens hier tun.

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