Hier geht es zur Übersicht der Reihe, sollte jemand die vorigen Ausgaben verpasst haben. Bei Tag 1 finden sich auch einleitende Worte. Wir wünschen gute Unterhaltung!
Nach dem Abschluss der Originalserie geht es diesmal mit der ersten Animationsserie weiter.
Tag 36
Weiter geht es mit Die Enterprise. Das ZDF hat die Serie in den 1970er-Jahren auch gezeigt, aber massakriert und bei Folgen mit Laufzeiten von nur 22 Minuten jede Menge herausgeschnitten. Dazu wurden vier weggelassen und die Titel waren auch weit von den Originaltiteln entfernt. Diese Rumpffassungen habe ich erstmals in den 1990ern beim Kabelkanal gesehen. Später wurden die Folgen neu synchronisiert, und zwar mit den Original-Synchronsprechern. Ich bin mir nicht sicher, wann und ob ich diese Fassungen überhaupt gesehen habe. Aber jetzt tauche ich tief ein.
Das körperlose Wesen ist ein guter Auftakt, mit dem grünen Nebel, der sich der Enterprise bemächtigt, aber doch eher konventionell. Keine Folge, die besonders im Gedächtnis haften bleiben würde. Interessant ist im Grunde nur, dass hier der einzige Zeichentrick-Auftritt von Lt. Kyle stattfindet.
Das Highlight der Serie ist wahrscheinlich Das Zeitportal. Nicht nur taucht hier der Hüter der Ewigkeit aus Griff in die Geschichte wieder auf, nein, man erfährt auch mehr über Spocks Kindheit und über den Moment, an dem er sich entschied, dem vulkanischen Weg zu folgen. Es wurde viel darüber debattiert, ob die Serie nun Kanon ist oder nicht. Roddenberry sah das nicht so, Paramount schon, und einige der Autoren sehen die Serie als vierte Staffel der Originalserie. Elemente dieser Folge wurden später bei vulkanischen Geschichten wieder benutzt.
Die gefährliche Wolke ist quintessenzielles Star Trek. Denn hier geht es nicht darum, einen fremden Organismus zu töten, sondern gemeinsames Verständnis aufzubauen. Die Wolke, in der die Enterprise gefangen ist, ist wie ein riesiger Organismus, der gar nicht erkennt, dass die Menschen auf den Planeten, die es verschlingt, auch Leben sind. Diese Folge illustriert sehr gut, dass Die Enterprise keine typische Kinderserie der 1970er-Jahre war. Denn im Samstagvormittag-Programm setzte man auch damals schon auf Action, bei dieser Serie steht aber ein ganz anderer Ansatz im Vordergrund: die Suche nach einer friedlichen Lösung.
Tag 37
Das Lorelai-Signal ist im Grunde typisches Star Trek – das einzige, das wirklich fehlt, sind die wilden Frisuren der Frauen, die in der Realserie immer dabei waren. Dass die Männer unter dem Bann der außerirdischen Sirenen stehen, erlaubt Uhura, mal im Rampenlicht zu stehen. Die Figur darf hier etwas, das in der Realserie nicht vergönnt war: Das Kommando über das Schiff zu übernehmen. Erst, wenn man das hier sieht, merkt man, was an Potenzial bei den drei Staffeln der klassischen Serie verschenkt worden ist. Sie führt übrigens einen weiblichen Sicherheitstrupp an. Sozusagen Redskirts.
In der Theorie sollte Mehr Trouble mit Tribbles eine tolle Folge sein. Die Tribbles sind zurück, Cyrano Jones auch, und selbst Captain Koloth ist mit dabei – gesprochen wurde er im Original aber von James Doohan. Immerhin wird Jones von seinem Darsteller Stanley Adams gesprochen. Irgendwie zündet das Ganze aber nicht. Es wirkt eher so, als hätte David Gerrold einfach noch mal aufgewärmt, was man eh schon kennt, inklusive der Szene, in der Kirk bis zum Hals in Tribbles steckt.
Der Überlebende ist nett, aber auch etwas albern, und das nicht nur, weil es sich um ein Tentakelgeschöpf handelt das besonders beim Laufen recht witzig aussieht. Sondern auch, weil Pille schwer von Begriff ist. Kirk merkt sofort, dass der Gestaltwandler eine Diagnoseliege imitiert, weil es plötzlich drei anstatt zwei sind. Pille sieht das nicht und verbringt in dem Raum die meiste Zeit. Hier taucht erstmals die Katzenfrau M’Ress auf.
Unsere Reihe Osterieds Sternenreise – Einmal quer durch Star Trek wird lose fortgesetzt.
Dadurch ergibt sich mit der Zeit ein schönes Rewatch-Tagebuch mit sehr persönlichen Betrachtungen eines langjärigen Fans und Schreibers.
Peter Osteried schreibt auch Bücher. Dazu gehören folgende Werke:
Interview mit Marilyn Monroe (Roman)
Die Babylon 5-Chronik – Band #1
Die Babylon 5-Chronik – Band #2
Die Babylon 5-Chronik – Band #3
Die Babylon 5-Chronik – Band #4
Die Babylon 5-Chronik – Band #5
Die Babylon 5-Chronik – Band #6
Er ist außerdem Herausgeber und Redakteur der Zeitschriften MOVIESTAR, MOVIESTAR RETRO, TV SERIEN HIGHLIGHTS und DVD BLURAY SPECIAL aus seinem IMMUNDULA VERLAG.
Die Zeitschriften gibt es auch im Shop beim Verlag in Farbe und Bunt.