Osterieds Sternenreise

Einmal quer durch Star Trek: #018: UFO-Besuch, Spocks Gefühlswelt & Kiemen-Upgrade

© Paramount

Peter Osteried reist durch über 50 Jahre “Star Trek” und lässt uns an seinem Rewatch teilhaben. Heute Tag 38 und 39.

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Hier geht es zur Übersicht der Reihe, sollte jemand die vorigen Ausgaben verpasst haben. Bei Tag 1 finden sich auch einleitende Worte. Wir wünschen gute Unterhaltung!

Tag 38

Das Superhirn ist in gewisser Weise etwas Besonderes. Denn die Folge wurde von Walter Koenig geschrieben. Chekov hat man in der Show zwar nicht dabei, da ist es doch nett, dass Koenig zumindest anderweitig kreativ werden durfte. Er nutzt die Eugenischen Kriege als Hintergrund, da ein Wissenschaftler jener Zeit sich wieder und wieder geklont hat und glaubt, er müsste der Galaxis Frieden geben, während die Föderation diesen schon lange hat. Reichlich absurd ist, dass der Klon riesengroß ist, ebenso wie der Spock-Klon, den er herstellt.

Bei Star Trek hat man schon immer gerne mythologische Figuren benutzt – hier also Luzifer. Oder freundlicher: Lucien. Das Beste an Das Geheimnis von Megas-Tu ist jedoch, dass Lucien echt ein freundlicher Kerl ist, der die Menschen mag, während seinesgleichen sich vor ihnen fürchtet, da sie als Besucher auf der Erde noch die Verfolgung als Hexer und Hexen zu Zeiten Salems in Erinnerung haben. Kurios: Kirk spricht vom 17. Jahrhundert als Mittelalter, und Spock korrigiert das nicht mal! Im Original wird Asmodeus übrigens von Ed Bishop gesprochen – Star Trek erhielt also Besuch von UFO.

Eine Rückkehr zum Landeurlaubplaneten gibt es in Phantasie oder Wirklichkeit. Das weiße Kaninchen ist auch wieder da. Außerdem tauchen Alice und die Herzkönigin nebst Kartensoldaten auf. Natürlich läuft der Urlaub mal wieder nicht so, wie geplant, weil die Maschine ohne ihren Hüter nun nicht mehr dienen, sondern selbst Macht ausüben will. Bis sie zwar nicht zu Tode argumentiert, wohl aber zu der Erkenntnis geführt wird, dass sie doch eigentlich den besten Job der Welt hat. „Das ist ein Schock für mich“, sagt die Maschine.

Der Liebeskristall stellt den dritten Auftritt von Harry Mudd dar, der wieder von Roger C. Carmel gesprochen wird. Am Amüsantesten ist sicherlich, dass seine Liebeskristalle tatsächlich funktionieren. So erlebt man Spock im Liebesrausch. Das ist zwar nicht neu, mit Christine Chapel aber schon. Auf dem Planeten werden Mudd, Kirk, Chapel und Spock von einem Wesen angegriffen, das man als Mischung aus Rancor und Jabba the Hutt beschreiben könnte. Ein schöner Moment ist, als Kirk und Spock sich näherkommen – dank der Liebeskristalle. Zumindest muss man das so deuten, was alle K/S-Shipper freuen wird.

Diese, aber auch die vorherige Folge zeigen schön, dass man bei dieser Show gerne auch Verbindungen zur Realserie herstellt und Sequels präsentiert. Etwas, das man sich schon bei der originalen Serie öfter gewünscht hätte. M’Ress gibt sich wieder mal sexy. Ich vermute, das war einfach subversiv. Das Schnurren, die laszive Art zu reden, das kann man doch gar nicht anders auffassen.

Tag 39

Die Rettungsmission ist eine jener Folgen, die man sehr gerne als Teil der Realserie gesehen hätte. Denn wie Kirk und Co. schrumpfen und kaum noch die Instrumente bedienen können, ist einfach eine Schau. Sulu fällt sogar vom Pult herunter und bricht sich ein Bein! Das alles wäre mit der Technik der 1960er-Jahre auch gut möglich gewesen, wie Irwin Allens Serie Der Planet der Giganten sehr eindrucksvoll gezeigt hat.

In Die Zeitfalle werden die Enterprise, aber auch ein klingonischer Kreuzer in ein Westentaschenuniversum transportiert, aus dem es scheinbar kein Entkommen gibt. In diesem Bermuda-Dreieck des Alls wurden im Lauf der Jahrhunderte viele Schiffe gefangen, so dass hier Wesen aus mehr als 100 Welten koexistieren und gelernt haben, den Frieden zu wahren. Zu diesen Wesen gehören u.a. ein Gorn und eines der Pflanzenwesen aus Das Superhirn. Wie wenig Budget die Serie hatte, zeigt die Szene mit dem Klingonen Kuri auf dem Bildschirm. Das ist Koloth aus Mehr Trouble mit Tribbles. Kirks Gegner ist Kor aus Kampf um Organia.

Eine wilde Idee präsentiert Die Entführung. Kirk und Spock erhalten hier Kiemen, um unter Wasser zu überleben, aber wollen natürlich, dass das rückgängig gemacht wird. Nach einem Kataklysmus haben die Menschen begonnen, hier unter Wasser zu leben und sich entsprechend verändert. Am Ende ermutigt Kirk die jungen Leute der Aquarier, wieder aufs Land zu gehen. Eine starke Idee, die nicht nur eine direkte Verletzung der Hauptdirektive ist, sondern in ein- bis zweihundert Jahren auch sicherlich zu neuen Konflikten zwischen Luftatmern und Kiemenmenschen führen wird.

Unsere Reihe Osterieds Sternenreise – Einmal quer durch Star Trek wird lose fortgesetzt.

Dadurch ergibt sich mit der Zeit ein schönes Rewatch-Tagebuch mit sehr persönlichen Betrachtungen eines langjärigen Fans und Schreibers.

Peter Osteried schreibt auch Bücher. Dazu gehören folgende Werke:

Interview mit Marilyn Monroe (Roman)

Es lebe der Planet der Affen

Es lebe Battlestar Galactica

Die Babylon 5-Chronik – Band #1

Die Babylon 5-Chronik – Band #2

Die Babylon 5-Chronik – Band #3

Die Babylon 5-Chronik – Band #4

Die Babylon 5-Chronik – Band #5

Die Babylon 5-Chronik – Band #6

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Er ist außerdem Herausgeber und Redakteur der Zeitschriften MOVIESTAR, MOVIESTAR RETRO, TV SERIEN HIGHLIGHTS und DVD BLURAY SPECIAL aus seinem IMMUNDULA VERLAG.

Die Zeitschriften gibt es auch im Shop beim Verlag in Farbe und Bunt.

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