Hier geht es zur Übersicht der Reihe, sollte jemand die vorigen Ausgaben verpasst haben. Bei Tag 1 finden sich auch einleitende Worte. Wir wünschen gute Unterhaltung!
Tag 54
Der stumme Vermittler ist eine jener Folgen, die mir im Gedächtnis geblieben ist. Weil Star Trek: The Next Generation eine der ersten Serien war, die einen tauben Schauspieler in den Fokus rückten. Mehr noch: Diese Folge befasst sich mit der Frage nach Behinderungen und wie sehr sie zu einem Teil des eigenen Selbst werden können. Das gilt auch für Geordi, dem Dr. Pulaski in Aussicht stellt, dass er wieder normal sehen könnte. Aber das ist doch die eigentliche Frage: Wäre das denn für Geordi normal?
Leider ist Das fremde Gedächtnis nichts. Mir gehen Geschichten mit Körpertausch oder wenn ein Verstand den Körper eines anderen übernimmt, auf die Nerven. Das ist ein solch ausgelutschtes Science-Fiction-Klischee, dass sich jede Serie auf die Fahnen schreiben sollte, auf diesen alten Hut zu verzichten. Leider tun es die wenigsten. Hier steckt also ein alter, im Sterben begriffener Wissenschaftler in Datas Körper. Fällt natürlich auch gleich mal auf, weil er superarrogant ist. Dass er dann auch noch If I Only Had a Brain aus Der Zauberer von Oz pfeift, ist total albern. Die Highlights der Folge sind Datas Bart und der Umstand, dass W. Morgan Sheppard, der Vater von Mark Sheppard, echt gut ist – und Jahrzehnte älter aussieht, als er eigentlich ist.
Tag 55
Die jungen Greise trifft den Inhalt der Episode nicht wirklich. Ich fühle mich bei ihm an die TOS-Folge Wie schnell die Zeit vergeht erinnert. Und Dr. Pulaski wird auch rasend schnell steinalt. Aber abgesehen von Figuren, die man vorher nie sah, auch nur sie, und bei den anderen trifft man gleich auf die älteren Versionen. Die Geschichte bewegt sich in erwartbaren Bahnen, nichts überrascht. Nur eines ist wirklich cool an dieser Folge. Colm Meaney wird erstmals am Anfang in den Stabsangaben genannt. Er ist nun Transporter-Chief O’Brien und taucht regelmäßig auf.
Ein Highlight ist dafür Der Austauschoffizier. Riker verrichtet hier Dienst an Bord eines klingonischen Schiffs der Raubvogelklasse. Man erfährt mehr über die Klingonen, auch darüber, wie die Hierarchie an Bord eines Schiffs funktioniert, und natürlich über die klingonische Cuisine. Was man sich hier so reinpfeift, würde auch im Dschungelcamp zu Würgereflexen führen, aber Riker schlingt alles runter. Guter Mann. Man sieht an dieser Folge, wie brüchig das Bündnis zwischen Föderation und Klingonischem Reich eigentlich ist, weil der klingonische Captain sofort bereit ist, an einen Angriff der Enterprise zu denken, als es mit seinem Schiff Probleme gibt.
Es ist auch faszinierend, eine Star Trek-Geschichte aus Sicht der Klingonen zu erleben. Das wäre eigentlich eine starke Idee für eine Miniserie, da sich dadurch auch eine ganz neue Perspektive einstellen würde.
Unsere Reihe Osterieds Sternenreise – Einmal quer durch Star Trek wird lose fortgesetzt.
Dadurch ergibt sich mit der Zeit ein schönes Rewatch-Tagebuch mit sehr persönlichen Betrachtungen eines langjärigen Fans und Schreibers.
Peter Osteried schreibt auch Bücher. Dazu gehören folgende Werke:
Interview mit Marilyn Monroe (Roman)
Die Babylon 5-Chronik – Band #1
Die Babylon 5-Chronik – Band #2
Die Babylon 5-Chronik – Band #3
Die Babylon 5-Chronik – Band #4
Die Babylon 5-Chronik – Band #5
Die Babylon 5-Chronik – Band #6
Er ist außerdem Herausgeber und Redakteur der Zeitschriften MOVIESTAR, MOVIESTAR RETRO, TV SERIEN HIGHLIGHTS und DVD BLURAY SPECIAL aus seinem IMMUNDULA VERLAG.
Die Zeitschriften gibt es auch im Shop beim Verlag in Farbe und Bunt.