Osterieds Sternenreise

Einmal quer durch Star Trek: #031: Von den doofen Geräten über Dixon Hill bis zu Fleetwood Mack

© Paramount

Peter Osteried reist durch über 50 Jahre “Star Trek” und lässt uns an seinem Rewatch teilhaben. Heute Tag 59.

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Hier geht es zur Übersicht der Reihe, sollte jemand die vorigen Ausgaben verpasst haben. Bei Tag 1 finden sich auch einleitende Worte. Wir wünschen gute Unterhaltung!

Tag 59

Andere Sterne, andere Sitten – echt mal ein guter Titel der deutschen Titelschmiede. Hier kommt Lwaxana Troi zurück auf die Enterprise, und ist sozusagen in der Brunft. Eine viermal gesteigerte Libido ereilt jede Betazoidin in einem gewissen Alter. Dann guckt sie sich nach einem Mann um. Jean-Luc. Es ist amüsant, wie er versucht, ihr aus dem Weg zu gehen, auch durch die Flucht auf das Holodeck. Ein Wiedersehen mit Dixon Hill macht Laune, ebenso wie Lwaxanas Faszination für einen Holodeck-Mann. Das zeigt übrigens, dass das Holodeck noch ein recht neues Konzept ist, das viele noch nicht kennen. Vor allem hat diese Folge immens viel Humor – und ein Cameo von Mick Fleetwood, der unter dem Antedianer-Make-up steckt. Robert O’Reilly hat seinen ersten Star Trek-Auftritt. Später wird er der Klingone Gowron.

Eine Klingonenbegegnung der besonderen Art gibt es in der nächsten Folge. Die Halbklingonin K’Ehleyr kommt als Sondergesandte der Föderation an Bord. Das Ziel: Ein Klingonenschiff aufhalten, dessen Besatzung sich 75 Jahre im Kälteschlaf befunden hat und immer noch glauben wird, im Krieg mit der Föderation zu sein. Das führt zu einem knackigen Ende, das Worf als Captain der Enterprise zeigt. Nicht minder interessant ist aber auch die Beziehung von Worf und K’Ehleyr, da beide eine gemeinsame Vergangenheit haben – und eine Zukunft, da sie zurückkehren wird. Allerdings nur einmal. Schauspielerin Suzie Plakson war zuvor eine Vulkanierin und wird später eine Q in Star Trek: Voyager und eine Andorianerin in Star Trek: Enterprise sein.

Galavorstellung ist insofern ungewöhnlich, da man ein Manöver durchführt, um sich auf die Borg vorzubereiten. Der Sinn davon, wenn die Enterprise gegen ein weit schwächeres Schiff antritt, erschließt sich nicht ganz. Nur Riker kann zeigen, dass er auch mit einem Wrack durchaus etwas bewegen kann. Roy Brockschmith spielt den arroganten Strategen Kolmani herrlich unsympathisch – umso mehr freut einen die letzte Szene beim Stratagem-Spiel mit Data. Die alt Hathaway ist ein Schiff der Klasse, der auch Picards Stargazer angehörte. Als man sie am Ende im Schlepp der Enterprise sieht, wird darum auch eine Szene aus Die Schlacht von Maxia verwendet. Armin Shimerman spielt hier mal wieder einen Ferengi. Deren Rückkehr ist alles andere als toll – sie sind immer noch eindimensional und dämlich.

Das Staffelfinale würde man sich heute nicht mehr trauen. Kraft der Träume ist eine absolute Frechheit. Riker wird auf eine Außenmission verletzt und kämpft auf der Krankenstation um sein Leben, während er sich an vergangene Ereignisse erinnert. In der 17. Minute geht es dann los – ein Rückblick nach dem anderen. Das Zeug habe ich vorgespult, da ich die Folgen ja gerade erst gesehen habe. Niemand mag Clip-Shows. Die hier sollte das Budget wieder einfangen. Aber bei Gott, man kann auch tolle Kammerspiele wie später Das Standgericht machen und muss nicht altes Material wiederkäuen!

Die dritte Staffel beginnt mit Die Macht der Naniten. Beverly Crusher ist wieder an Bord, ein echter Grund für den Abschied von Dr. Pulaski wird nicht genannt. Wirklich vermisst hat sie danach aber wohl auch kaum jemand. Neu ist auch der Vorspann. Und natürlich die Uniformen. Die Zweiteiler waren wohl nicht nur bequemer, sie sehen auch besser aus. Die Folge ist ein solider Auftakt, da mit den Naniten, die die Enterprise verseuchen und zu Problemen führen, auch eine neue Lebensform erschaffen wird. Das ist praktisch quintessenzielles Star Trek, wenn der Kontakt und die friedliche Ko-Existenz mit diesem Leben vorangetrieben werden. Als Wissenschaftler, der einige Naniten killt, agiert Ken Jenkins, der später als Dr. Kelso in Scrubs weltweit bekannt wurde. Am Ende sieht man Wesley im Kreise einiger Freunde. Die haben alle keinen Text. Einer ist jedoch Scott Grimes, der später in The Orville eine Hauptrolle spielte.

Unsere Reihe Osterieds Sternenreise – Einmal quer durch Star Trek wird lose fortgesetzt.

Dadurch ergibt sich mit der Zeit ein schönes Rewatch-Tagebuch mit sehr persönlichen Betrachtungen eines langjärigen Fans und Schreibers.

Peter Osteried schreibt auch Bücher. Dazu gehören folgende Werke:

Interview mit Marilyn Monroe (Roman)

Es lebe der Planet der Affen

Es lebe Battlestar Galactica

Die Babylon 5-Chronik – Band #1

Die Babylon 5-Chronik – Band #2

Die Babylon 5-Chronik – Band #3

Die Babylon 5-Chronik – Band #4

Die Babylon 5-Chronik – Band #5

Die Babylon 5-Chronik – Band #6

9783959365130

Er ist außerdem Herausgeber und Redakteur der Zeitschriften MOVIESTAR, MOVIESTAR RETRO, TV SERIEN HIGHLIGHTS und DVD BLURAY SPECIAL aus seinem IMMUNDULA VERLAG.

Die Zeitschriften gibt es auch im Shop beim Verlag in Farbe und Bunt.

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