Hier geht es zur Übersicht der Reihe, sollte jemand die vorigen Ausgaben verpasst haben. Bei Tag 1 finden sich auch einleitende Worte. Wir wünschen gute Unterhaltung!
Tag 62
Mutterliebe mutet etwas kitschig an, dabei ist es interessant, mal zu zeigen, wie der Tod eines Crew-Mitglieds wirkt – hier in Hinblick auf den Sohn, der zurückbleibt. Aber natürlich muss da eine Art von Spannung aufgebaut werden, die hier aber mit dem Wesen, das die Mutter doubelt, reichlich aufgesetzt erscheint. Die Momente, in denen es um Trauer und ihre Bewältigung geht, haben Wert, der Rest nicht. Dies ist übrigens das Star Trek-Debüt von Ronald D. Moore, der eine andere Geschichte im Sinn hatte: Er wollte erzählen, wie Jeremy seine Mutter auf dem Holodeck wiedererschafft. Das Ende mit dem klingonischen Ritual, das Jeremy und Worf miteinander verbindet, ist eine gute Idee – und wäre noch stärker gewesen, wenn der Junge irgendwann wieder in der Serie aufgetaucht wäre.
Langeweile, dein Name sei Die Energiefalle. So wie diese der Enterprise die Energie aussaugt, saugt diese Episode dem Zuschauer den Lebenswillen aus. Sie dröge zu nennen, wäre eine Übertreibung. Eine lahmarschige Falle ist eine Sache, aber das Ganze noch mit einer halbgaren Geordi-sucht-die-Liebe-Story zu verknüpfen, schlägt dem Fass den Boden aus!
Auf schmalem Grat ist praktisch das Enemy Mine von Star Trek. Zwei Feinde müssen auf einem Planeten zusammenarbeiten, um zu überleben. Das sind starke Szenen, die funktionieren praktisch immer. Ebenso wie der Schlagabtausch von Picard und dem romulanischen Commander Tomalak, der mit seinem Schiff Föderationsraum verletzt – um zu verbergen, was auf dem Planeten vor sich ging. Das erschafft Spannung, weil die Gefahr eines Krieges im Raum steht. Entweder nun, weil die beiden Schiffe in ein Gefecht geraten, oder später wegen dem, was die Romulaner auf Galorndorn Core getan haben. Selbst die kleineren Handlungsebenen sind packend, so Worfs Weigerung, dem tödlich verletzten Romulaner durch eine Blutspende zu helfen. Tomalak taucht in der Serie noch häufiger auf. Darsteller Andreas Katsulas wurde später G’Kar bei Babylon 5.
Kurios: Als Riker, Worf und Data anfangs auf dem Planeten herumstolpern, haben sie total armselige Taschenlampen. Man möchte gar sagen: Funzeln. Ist das state-of-the-art in Sachen Taschenlampe im 24. Jahrhundert?!
Unsere Reihe Osterieds Sternenreise – Einmal quer durch Star Trek wird lose fortgesetzt.
Dadurch ergibt sich mit der Zeit ein schönes Rewatch-Tagebuch mit sehr persönlichen Betrachtungen eines langjärigen Fans und Schreibers.
Peter Osteried schreibt auch Bücher. Dazu gehören folgende Werke:
Interview mit Marilyn Monroe (Roman)
Die Babylon 5-Chronik – Band #1
Die Babylon 5-Chronik – Band #2
Die Babylon 5-Chronik – Band #3
Die Babylon 5-Chronik – Band #4
Die Babylon 5-Chronik – Band #5
Die Babylon 5-Chronik – Band #6
Er ist außerdem Herausgeber und Redakteur der Zeitschriften MOVIESTAR, MOVIESTAR RETRO, TV SERIEN HIGHLIGHTS und DVD BLURAY SPECIAL aus seinem IMMUNDULA VERLAG.
Die Zeitschriften gibt es auch im Shop beim Verlag in Farbe und Bunt.