Hier geht es zur Übersicht der Reihe, sollte jemand die vorigen Ausgaben verpasst haben. Bei Tag 1 finden sich auch einleitende Worte. Wir wünschen gute Unterhaltung!
Tag 88
Die imaginäre Freundin ist der Ausreißer dieser Staffel. Die fünfte Staffel erzählt auf extrem hohem Niveau, aber diese Folge stürzt tief. Weil die Story ausgelutscht und altbekannt ist. Imaginäre Freunde sind ein Standard des Horror-Genres, im Science-Fiction-Gewand sieht es aber auch nicht besser aus. Entsprechend steht vor allem das Mädchen und seine Freundin im Mittelpunkt, die Hauptfiguren werde an den Rand gedrängt. Am Ende darf Picard dann noch einen Sermon absondern, der reichlich peinlich ist.
Es ist praktisch Himmel und Hölle. Denn nach dieser Begegnung mit der imaginären Freundin, gibt es die mit Ich bin Hugh. Das ist die Episode, die pures Star Trek ist, weil sie Verständnis sogar für den größten Feind einfordert. Der gefundene Borg, der allein auf der Enterprise ist und sich einsam fühlt, ist die Vermenschlichung des Feindes, der Captain Picard sich gerne entziehen würde, da er plant, ihn als Träger eines Virus ins Kollektiv zurückzuschicken. Doch die Auseinandersetzung mit Hugh zeigt eben, dass es auch nichts anderes als ein Genozid wäre. Wäre er gerechtfertigt? Vielleicht, weil die Borg alles Leben auslöschen wollen, indem sie es assimilieren. Aber ist Überleben wirklich noch erstrebenswert, wenn man die Mittel des Feindes nutzt und damit zu seinem Ebenbild wird?
Als ich die Folge das erste Mal in den 1990er-Jahren bei der Erstausstrahlung bei Sat.1 gesehen habe, war sie in gewisser Weise aber auch ein Ärgernis. Denn man hatte sich bei der Synchronisation für die schwachsinnige Idee entschiede, Hugh den Namen „Du“ zu geben. Im Englischen funktioniert das, weil „you“ und „Hugh“ phonetisch gleich klingen. Im Deutschen ist es natürlich Humbug, da „Du“ nun mal alles andere als ein Name ist. Das hat die Dialoge, in denen man Hugh mit Namen anspricht, ausgesprochen holprig und peinlich klingen lassen. Später wurde die Synchronisation noch einmal überarbeitet, so dass Hugh jetzt auch Hugh heißt. Die Szene mit der Namensfindung ist jetzt ein wenig ungelenk, der Rest funktioniert dafür viel besser.
Tag 89
So nah und doch so fern ist eine gute Folge. Dass Ro und Geordi für tot gehalten werden, weil niemand sie wahrnehmen kann, erscheint nicht allzu originell, die Umsetzung ist es dann aber doch – inklusive der Auflösung und dem Kampf mit dem Romulaner, der durch die Außenwand des Schiffs gestoßen wird. Klar, man darf nicht darüber nachdenken, wieso Ro und Geordi zwar durch Wände gehen können, aber nicht durch den Boden stürzen, aber das muss man halt hinnehmen. Die Effekte sind auch heute noch ziemlich gut. Sehr schön ist, wie Data nach Chroniton-Strahlung scannt und Geordi vor ihm bei einer Konsole des Maschinenraums ständig neue erzeugt, indem er einfach durch die Konsole geht.
Peter Osteried schreibt auch Bücher. Dazu gehören folgende Werke:
Interview mit Marilyn Monroe (Roman)
Die Babylon 5-Chronik – Band #1
Die Babylon 5-Chronik – Band #2
Die Babylon 5-Chronik – Band #3
Die Babylon 5-Chronik – Band #4
Die Babylon 5-Chronik – Band #5
Die Babylon 5-Chronik – Band #6










Er ist außerdem Herausgeber und Redakteur der Zeitschriften MOVIESTAR, MOVIESTAR RETRO, TV SERIEN HIGHLIGHTS und DVD BLURAY SPECIAL aus seinem IMMUNDULA VERLAG.
Die Zeitschriften gibt es auch im Shop beim Verlag in Farbe und Bunt.




