PLÖTZLICHER ABSCHIED & GERINGE HOFFNUNGEN
Die Nachricht kam wie der sprichwörtliche Blitz aus heiterem Himmel: Am 23. Juni gab ein Sprecher des hierzulande erst vor einem guten halben Jahr gestarteten Streamingdienstes Paramount+ offiziell bekannt, dass die dritte Star Trek-Animationsserie Prodigy mit sofortiger Wirkung eingestellt und bereits in Kürze von der Plattform verschwinden werde.
Auch der Kinder-Pay-TV-Sender Nickelodeon, der Star Trek: Prodigy co-produzierte, wird die Serie nicht fortsetzen. Kurioserweise war erst vor wenigen Monaten die zweite Staffel der Serie bestätigt und anschließend auch realisiert worden und befindet sich derzeit in der Nachproduktionsphase. Allerdings wird auch Staffel 2 weder bei Paramount+ noch bei Nickelodeon zu sehen sein.
BAD NEWS!
Star Trek: Prodigy sowie die anderen Paramount+-Serien Grease: Rise of the Pink Ladies, The Game sowie Queen of the Universe, so erklärte der Sprecher, „…haben ihre Laufzeiten bei Paramount+ beendet und werden nicht mehr zu dem Dienst zurückkehren. Wir möchten unseren unglaublich talentierten Darstellern und Mitarbeitern sowie unseren Produktionspartnern für ihre leidenschaftliche Arbeit an und ihr Engagement für diese Programme danken und wünschen ihnen alles Gute für ihre zukünftigen Unternehmungen.” Ähnlich verfuhr man seitens Paramount+ auch in der Vergangenheit bei Serien wie der 2019er Neuauflage von The Twilight Zone oder dem Drama Coyote.
BUMS! Das hat gesessen. Vielfach war in den vergangenen Monaten auch seitens erwachsener Trekkies von der großen Beliebtheit der ungemein tiefsinnigen Animationsserie zu hören gewesen. Viele sahen in ihr gar eine würdigere Fortführung der Ideale des Roddenberry’schen Universums, als es die (neuen) Realserien sind. Über den Köpfen dieser Fans schweben natürlich ein riesiges Fragezeichen und das Wort „Warum?“.
Eine Rolle für die Entscheidung, Star Trek: Prodigy einzustellen, könnte die demnächst erfolgende Fusion von Paramount+ und dem Kabelsender Showtime gespielt haben. Laut dem US-Branchenblatt Variety war die Entscheidung, Prodigy einzustellen „…datenbasiert, obwohl Paramount keine spezifischen Angaben machte, die verdeutlichen, warum diese Serien abgesetzt und entfernt werden.”
Ganz besonders enttäuscht sind neben den Mitgliedern der Star Trek-Fangemeinde auch die Serienmacher selbst, zeigen jedoch auch – wenn auch verhaltenen – Optimismus.
„Star Trek hat meinen Bruder und mich gelehrt, nach einer besseren Zukunft zu streben. Die Nachricht, dass Star Trek: Prodigy nicht zu Paramount+ zurückkehren wird, ist enttäuschend…“, twitterten die Showrunner Dan und Kevin Hageman. „Wir sind zuversichtlich, dass diese Serie ein neues Zuhause finden wird, um unsere begeisterte Fangemeinde zu vergrößern und die nächste Generation von Star Trek-Fans zu inspirieren. Unser talentiertes und leidenschaftliches Team von Künstlern arbeitet unermüdlich an der Fertigstellung von Staffel 2… Und wir bleiben positiv gestimmt und hoffen, dass unsere tollen Fans sie bald zu sehen bekommen werden! Janeway würde niemals aufgeben, warum sollten wir es also tun? Lasst uns ihrem Befehl folgen und ‘mutig voranschreiten’.“
SCHWACHE HOFFNUNG
Bislang weiß niemand, wie, wann und ob überhaupt es nun mit den Abenteuern der liebgewordenen Charaktere Dal R’El, Rok-Tahk, Jankom Pog, Gwyn, Zero und Murf sowie der holografischen Kathryn Janeway weitergehen wird. Die zweite Staffel von Star Trek: Prodigy ist wie bereits erwähnt fertiggestellt und wird derzeit nachbearbeitet, doch wann und wie die Fans sie zu sehen bekommen und ob gar eine dritte Staffel denkbar wäre, steht in den sprichwörtlichen Sternen.
Im besten Falle findet sich ein anderer Streamingdienst, auf dem die erste und auch die zweite Staffel von Star Trek: Prodigy eine neue Heimat finden. Bei alledem ist es fraglich, ob Star Trek: Prodigy von einem anderen Streamer aufgegriffen wird, da derzeit viele Dienste ihre Inhalte auf breiter Front kürzen. Vorstellbar wäre unter Umständen auch eine Veröffentlichung als Digital Download oder gar auf physischen Medien wie Blu-ray oder 4K-Disc. Schließlich kostet eine moderne Animationsserie Geld, und üblicherweise will man dieses seitens der Produzenten auch wieder hereinholen. Andererseits wäre es jedoch auch nicht das erste Mal, dass eine bereits produzierte Serie für unbestimmte Zeit im Giftschrank verschwindet. Welche dieser beiden Möglichkeiten letztlich zutrifft, das vermag derzeit niemand zu sagen.
STAFFEL 3…?
Während derzeit noch die Postproduktion von Staffel 2 abgeschlossen werden muss und es abzuwarten gilt, ob Star Trek: Prodigy an einen anderen Streaming-Dienst verkauft wird, ist zum jetzigen Zeitpunkt natürlich noch völlig unklar, ob dann eine Staffel 3 realisiert werden kann. Paramount+ freilich ist fertig mit Star Trek: Prodigy, aber es liegt durchaus im Bereich des Möglichen, dass der Streamingdienst oder der Sender, bei dem die Serie landen könnte, die Produktionskosten für eine dritte Staffel von Star Trek: Prodigy übernehmen wird. Natürlich würde dies einen entsprechenden Erfolg beim neuen Anbieter voraussetzen.
Bei aller gegenwärtiger Ungewissheit und entsprechender Enttäuschung bleibt – ganz Trekkie-like – nur die Hoffnung darauf, dass Star Trek: Prodigy bald ein neues Streaming-Zuhause finden wird, damit die Fans zumindest Staffel 2 sehen und die Abenteuer von Staffel 1 noch einmal erleben können.
Wünschen wir der Serie also einfach für den Moment ein hoffentlich noch langes Leben und Frieden!