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Star Trek: Prodigy – Die Reise bis hier: Ein Rückblick zum Start der zweiten Staffel

© Paramount

Unser Thorsten Walch stimmt euch auf die zweite Staffel von “Star Trek: Prodigy” ein und blickt auf das erste Jahr zurück.

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Die wechselvolle Geschichte der bei zahlreichen Trekkies höchst beliebten insgesamt dritten Star Trek-Animationsserie Prodigy ist ja bestens bekannt. Und war auch mehrmals Thema von Artikeln hier auf Planet Trek. Zumindest in Sachen Staffel zwei ist diese Geschichte gut ausgegangen, wie ebenfalls schon länger feststeht. Ab Montag, dem 1. Juli wird diese nunmehr bei Netflix zu sehen sein. Zwar ist nach wie vor unklar, ob es eine dritte Staffel der Abenteuer von Dal R’El, Rok-Tahk, Jankom Pog, Gwyn, Zero, Murf und ihrer Mentorin Admiral Janeway geben wird. Ganz sicher jedoch dürfte der Erfolg der zweiten Staffel bei Netflix (in Frankreich übrigens schon seit März beim dortigen Streamingdienst France.TV zu sehen) bei der entsprechenden Entscheidungsfindung helfen.

ANDERSWO IM STAR TREK-UNIVERSUM

Blicken wir zum Start von Season zwei also zurück auf die erste Staffel, die Ende 2021 zunächst in den USA bei Paramount+ startete. Ihre deutschsprachige Premiere folgte im Frühjahr 2022 bei Nick Austria und Nick Schweiz. Erst einen guten Monat vor dem deutschen Start von Paramount+ wurde sie auch hierzulande im Herbst 2022 auf Super RTL gezeigt. Schon bald wurde deutlich, dass Star Trek: Prodigy bei Weitem nicht als reines Kinderprogramm gelten kann, sondern vielmehr in den Bereich „Unterhaltung für die ganze Familie“ fällt.

Insgesamt umfasst die erste Staffel 20 Episoden mit den Titeln Lost & Found (Gesucht und gefunden), Starstruck (Sehnsucht nach den Sternen), Dreamcatcher (Traumfänger), Terror Firma (Der Killerplanet), Kobayashi (dito), First Con-tact (nein, kein Tippfehler; Erstkontakt), Time Amok (Zeitphasen), Rückkehr nach Tars Lamora I & II (A Moral Star 1 & 2), Asylum (Asyl), Let Sleeping Borg Lie (Schlafende Borg soll man nicht wecken), All The World’s A Stage (Die ganze Welt ist eine Bühne), Crossroads (Am Scheideweg), Masquerade (Maskerade), Preludes (Präludium), Ghost in the Machine (Der Geist in der Maschine), Mindwalk (Der Körpertausch), Supernova I & II.

Wir befinden uns im 24. Jahrhundert, genaugenommen dem Jahr 2383, und zwar im Delta-Quadranten (richtig, jenem Bereich der Galaxis, in den es einige Jahre zuvor die USS Voyager unter Captain Janeway verschlagen hatte). Ein „der Diviner“ genannter Despot (Stimme im Original John Noble, bekannt aus The Lord of the Rings und der Serie Fringe, in der deutschen Fassung Oliver Stritzel) unterdrückt in einem entlegenen Bereich des Raums von ihm als „Unerwünschte“ bezeichnete Aliens aller möglichen Rassen und zwingt sie zur Fronarbeit auf dem Bergwerksastroiden Tars Lamora. Zur Seite stehen ihm dabei seine Tochter Gwyndala (Stimme Ella Purnell/Sophie Lechtenbrink) sowie der Kampfroboter Drednok (Stimme Jimmi Simpson/Alexander Doering). Um die Gefangenen zu kontrollieren, sorgt der Diviner dafür, dass sie sich untereinander nicht verständigen können. Außerdem missbraucht er den mitgefangenen Medusen Zero (Stimme Angus Imrie/Dirk Petrick), dessen Anblick andere Lebewesen um den Verstand bringt. Zero kann dem Diviner jedoch entkommen und verübt fortan Sabotageakte.

Eigentlich geht es dem Despoten gar nicht um geschürfte Bodenschätze. Vielmehr sucht er nach dem verschollenen experimentellen Sternenflottenraumschiff USS Protostar, das über einen Proto-Warpantrieb verfügt und immense Entfernungen in Sekunden zurücklegen kann. Angeblich soll es in diesem Teil der Galaxis gestrandet sein.

Der junge Gefangene Dal R’El (Stimme Brett Gray/Tom Sielemann) unternimmt einen Fluchtversuch von Tars Lamora, wird jedoch erwischt. In einem Anflug von Milde verhindert die nur grenzwertig böse Gwyndala seine Exekution. Allerdings wird er in einen tiefgelegenen Minenbereich strafversetzt. Hier macht er die Bekanntschaft der felsartigen humanoiden Brikarianerin Rok-Tahk (Stimme Rylee Alazraqui/Magdalena Montasser), die überaus furchteinflößend wirkt.

Im Zuge ihrer Zwangsarbeit machen die beiden eine ungeheure Entdeckung – sie finden die USS Protostar. Zusammen mit dem dazugestoßenen Zero sowie dem technisch begabten, aber reichlich flapsigen schweinehaften Tellariten Jankom Pog (Stimme Jason Mantzoukas/Jesco Wirthgen) können sie die Schiffssysteme aktivieren und mit der Protostar fliehen. Dabei gelangt auch der mellanoide Schleimwurm Murf (Stimme Dee Bradley Baker, bekannt als Sprecher sämtlicher Klonsoldaten aus dem benachbarten animierten Star Wars-Universum) mit an Bord. Die zufällig ebenfalls dazugekommene Gwyndala wird anfänglich als Geisel genommen. Die neue unfreiwillige Crew der Protostar aktiviert das installierte Janeway-Hologramm (Stimme Originalschauspielerin Kate Mulgrew beziehungsweise deren deutsche Sprecherin Gertie Honeck), das sie als neue Kadetten betrachtet und ihnen zunächst mittels Universaltranslatoren die Verständigung ermöglicht. Dabei stellt sich heraus, dass die martialisch wirkende Rok-Takh in Wahrheit ein liebenswertes und etwas schüchternes Teenie-Girl ihrer Spezies ist und großes Interesse und Talent für die Wissenschaften besitzt. Holo-Janeway lehrt sie ferner die Bedienung der Systeme und führt sie in die Ethik und Prinzipien von Sternenflotte und Föderation ein. Nach und nach mausern sich die vier zu einer Crew unter Dal R’Els Kommando mit Rok-Takh als Wissenschaftsoffizierin, Jankom als Chefingenieur und Zero als Steuermann. Gwyndala, kurz Gwyn genannt verhält sich anfänglich hingegen ablehnend.

Dem Diviner ist ihre Entdeckung natürlich nicht entgangen und er nimmt die Verfolgung auf. Bei einer Konfrontation mit ihm auf einem fremden Planeten lässt er seine Tochter in einer tödlichen Gefahr eiskalt im Stich. Daraufhin schließt sie sich der neuen Protostar-Crew an und wird schließlich die Erste Offizierin.

Begeistert von den Erzählungen Holo-Janeways über die Föderation beschließen die nun fünf, in den Alpha-Quadranten zu fliegen. Allerdings ist ihnen der Diviner weiterhin dicht auf den Fersen. Er greift schließlich zu drastischen Mitteln und droht der jungen Protostar-Crew damit, Tars Lamora mitsamt allen unfreiwilligen Bewohnern zu vernichten. Hierdurch erlangt er kurzzeitig die Kontrolle über die Protostar. Unsere Helden jedoch können nach der Rettung der Unerwünschten das Schiff zurückerobern und den Diviner auf Tars Lamora zurücklassen. Auch kommt seine eigene Geschichte ans Tageslicht. Er ist ein Zeitreisender aus der Zukunft und davon überzeugt, dass auf seiner Heimatwelt Solum durch den Erstkontakt mit der ebenfalls zeitreisenden Protostar ein Bürgerkrieg ausgelöst wurde, der seine Spezies, die Vau N’Akat auslöschte. Die Zeitreise in die Vergangenheit hat er unternommen, um diesen Erstkontakt zu verhindern. Hierzu bedient er sich einer teuflischen lebenden Waffe, die er an Bord der Protostar installiert hat, das sogenannte Konstrukt. Dieses kann die Systeme von Schiffen der Sternenflotte und anderen technischen Einrichtungen so manipulieren, dass diese sich gegen sich selbst richten. Das erste Opfer ist eine Subraum-Relaissstation, die die Protostar passiert. Da Dal R’El und die anderen vorerst keine Lösung haben, die Gefahr auszuschalten, ziehen sie sich in einen entlegenen Raumbereich zurück.

Die echte Admiral Janeway ist zur gleichen Zeit auf der Suche nach der verschollenen Protostar, die unter dem Kommando von Captain Chakotay (Stimme Robert Beltran/Christoph Banken) stand. Als eine Warp-Signatur des Schiffes festgestellt wird, geht sie an Bord der USS Dauntless auf eine Rettungsmission, nicht ahnend, dass sich eine Vau N’Akat-Spionin unter der Crew befindet. Schließlich erreicht die Dauntless Tars Lamora und Janeway nimmt den Diviner an Bord, der vorübergehend sein Gedächtnis verloren hat. Während er stückweise wieder zu sich findet, verfolgt die Dauntless die Protostar in der Annahme, sie sei von Verbrechern gekapert worden. Diese wiederum flüchtet vor Janeways Schiff, da bei einer Begegnung die Vernichtung droht. Zu einem kurzzeitigen Kontakt kommt es, als Janeway und Dal R’El die Körper tauschen.

Nach weiteren Irrungen, Wirrungen und auch mehr oder weniger unerwarteten Gesinnungswandeln gelangen die unfreiwilligen Helden von der Protostar schließlich zur Erde und werden Offiziersanwärter unter Admiral Janeway – jedenfalls fast alle von ihnen. Mehr spoilern wollen wir jedoch an dieser Stelle nicht, obwohl sicherlich der Großteil der Leser die erste Staffel von Star Trek: Prodigy bereits gesehen haben dürfte.

Zur Einstimmung auf das zweite Jahr haben wir natürlich auch ein paar Fotos für euch:

STAFFEL ZWEI

…wird erneut aus zwanzig Episoden bestehen, welche die Titel Into The Breach I & II, Who Saves the Saviors?, Temporal Mechanics 101, The Mystery Spiral, Imposter Syndrome, The Race, Veritas?, The Time Devouring Scavengers I & II, The Last Flight of the Protostar I & II, A Tribble Called Bridule, The Mirror Universe, The Ascent I & II, On the Brink, Behind Enemy Lines sowie Ouroboros I & II tragen (die deutschen Titel sind noch nicht bekannt). Die Folgen werden im Komplettpaket statt in einzelnen wöchentlichen Häppchen bereitgestellt.

Die Handlung wird sich um die Suche Admiral Janeways und der nunmehrigen Sternenflotten-Offiziersanwärter nach dem in der Zukunft verschollenen Captain Chakotay drehen. Wie wir den Episodentiteln bereits entnehmen können, wird es neben einer weiteren Zeitreise-Geschichte (so auch die beliebte Paradoxon-Thematik) Wiederbegegnungen mit einigen, nennen wir es äußerst beliebten Star Trek-Elementen wie den Tribbles und dem Spiegeluniversum geben.

Außerdem werden auch diesmal wieder beliebte Franchise-Charaktere auftreten, allen voran der legendäre Holo-Doc, der natürlich in seiner animierten Inkarnation von seinem Darsteller Robert Picardo gesprochen wird. Ferner hat der auch als Country-Sänger bekannte Ronny Cox wieder einen Stimm-Auftritt als bei manchen Fans eher wenig beliebter, mittlerweile zum Admiral beförderter Edward Jellico (Picards Replacement in der TNG-Doppelfolge Chain of Command I & II – Geheime Mission auf Celtris Drei 1 & 2 aus der sechsten Staffel).

Freuen wir uns also auf neues Star Trek diesmal außerhalb von Paramount+ und bescheren der zweiten Staffel von Star Trek: Prodigy gute Abrufzahlen, um anschließend hoffentlich noch eine Weile länger mit neuen Abenteuern der sympathischen Helden versorgt zu werden!

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