Hintergrund

Die coolsten Holodeck-Abenteuer – Teil 2: Billard, Oper & alte SF

Captain Janeway als Queen Arachnia in der Star Trek: Voyager-Episode "Bride of Chaotica"

Holodeck-Episoden mag fast jeder Fan! Wir blicken im zweiten Teil dieser zweiteiligen Reihe auf die coolsten zurück.

© Paramount

In unserer kleinen Reise durch coole Holodeckfantasien geht es heute um eine Bar in Frankreich, ein Abenteuer in schwarz-weiß, Barclay und seine geheimen Fantasien, einen glatzköpfigen Schnüffler und den Rückzugsort von Captain Janeway.

Über die inzwischen über 800 TV-Episoden und 13 Kinofilme des Star-Trek-Franchise gibt es eine Menge zu besprechen. Daher werden wir euch zukünftig in unregelmäßigen Abständen mit kleinen Top-Listen versorgen und damit alle möglichen Aspekte beleuchten.

Thema sind die immer wieder auftauchenden Holodeck-Abenteuer der verschiedenen Serien-Crews. Heute befassen wir uns im zweiten Teil der Reihe mit fünf weiteren Programmen. Gerade im Lockdown wäre so ein privates Holodeck schon eine feine Sache, oder?

Der ewige Forscher

So reserviert er auch im Dienst meist wirkte und so professionell er sich stets verhielt, besaß Jean-Luc Picard auch eine andere Seite, die den nötigen Ausgleich auf dem Holodeck suchte. Der große Denker bevorzugte jedoch auch in seiner Freizeit das Lösen von Rätseln, wenn auch in Person des Privatdetektivs Dixon Hill. Diese war von Tracy Tormé erdacht worden. Zunächst sollte die Holo-Figur Dixon Steele heißen, man befürchtete jedoch eine zu große Verwechselbarkeit mit Remington Steele und änderte den Nachnamen auf Hill.

Selbst Guinan durfte dort einmal an der Seite des alten Freundes agieren! Das Holoprogramm feierte später sogar noch in Star Trek: Der erste Kontakt ein Aufleben und verhalf Picard zu einem Etappensieg über die Borg. Tracy Tormé dachte sich übrigens für dieses Programm als Hintergrund ein ganzes Dixon-Hill-Universum an Romanen, Geschichten und Verfilmungen aus. Neben drei Episoden aus TNG und dem achten Kinofilm waren Anspielungen dann auch in anderen (späteren) Serien zu finden, wie beispielsweise im Pilotfilm von DS9 oder der Episode Cogenitor aus Star Trek: Enterprise.

Die Acht ins Eckloch

Ein frühes Holodeckprogramm auf der USS Voyager stellte die kleine Bar Chez Sandrines in Marseille, Frankreich dar. Sie wurde vom (späteren) Holo-Profi Tom Paris etabliert. Dieser kannte die Bar von seiner Zeit an der Sternenflottenakademie. Wie der Holodoc einmal vermutete, hatte seine häufige Anwesenheit dort definitiv einen Einfluss auf seine Performance an der Akademie gahabt. Tom ließ hier nicht nur das Etablissement selbst, sondern auch die reale Wirtin Sandrine wieder aufleben.

Für Brannon Braga war es die Voyager-Variante des Pokertisches aus TNG. Man wollte einen geselligen Ort für die Crew schaffen. Hier ließ die Crew dann auch gerne die Seele baumeln, feierte, spielte Billard oder nahm einen Drink. Ganz offiziell hieß das Programm übrigens Paris 3. Von der ersten bis zur fünften Staffel tauchte die Bar insgesamt zehnmal in der Serie auf.

Privatsphäre?

Einen der peinlichsten Momente der Holodeckgeschichte hat ein gewisser Reginald Barclay zu verantworten, wobei die Schuldfrage für die Peinlichkeit durchaus diskutabel ist. Wir sprechen an dieser Stelle natürlich über das berüchtigte Programm mit dem unverfänglichen Namen Barclay 15.

Er erstellte sich damit auf der Enterprise-D eine Simulation, in der er seine Nervosität abschütteln konnte. So kämpfte er gegen die drei Musketiere Picard, Data und LaForge und erzeugte einen kleinen Riker, den er herumkommandieren konnte sowie an ihm sehr interessierte Abbilder von Dr. Crusher und Deanna Troi, mit denen er sich vergnügte. Nun sollte man meinen, dass Freizeit und Holodeckzeit Privatsache wären. Schließlich handelt es sich bei einem persönlichen Holodeckprogramm nicht um den Besuch eines Fitnessstudios mit weiteren fremden Personen. Dennoch drangen Riker und Co in das Programm ein und schauten sich alles ganz genau an, was für Barclay sicher nicht zu einem Highlight seiner Zeit auf der Enterprise wurde.

Arachnia vs Chaotica

Den meisten Spaß machte uns Fans vermutlich ein weiteres Tom-Paris-Programm, in dem er kompetent die TV-Serials aus den 30er-Jahren der Erdgeschichte nachstellte: natürlich in schwarz-weiß! Die Abenteuer des Captain Proton und seines Handlangers Buster Kincaid gegen fiese Mächte wie den bösen Doktor Chaotica war dann auch eine Mordsgaudi im Geiste von Flash Gordon und lockerte den Serienalltag gekonnt auf. Außerdem gaben die Szenen dem sympathischen Duo aus Robert Duncan McNeill und Garrett Wang die Chance, ihre Serien-Freundschaft zu vertiefen.

Man erinnert sich heute aber natürlich auch gerne an Captain Janeway als Arachnia oder den Holodoc als Föderationspräsidenten. Neben fünf Episoden und sechs weiteren Erwähnungen in Star Trek: Voyager tauchte das Programm ebenfalls in Cogenitor aus Star Trek: Enterprise auf. Vielleicht gibt es ja irgendwann nochmal einen Nachschlag in Form einer Miniserie?

Maestro!

Nach ihrer wenig ergiebigen Gothic-Novel zu Beginn der Serie verschlug es Captain Janeway in ihrer Freizeit schließlich in die private Werkstatt des großen Leonardo da Vinci! Mit der Kombi aus John-Rhys Davies und Kate Mulgrew landeten die Macher einen Volltreffer, der auch inhaltlich viel besser zum Forschergeist des Captains passte.

Ein Höhepunkt war dabei natürlich die Kontruktion eines Fluggerätes samt Testflug; doch auch sonst tauchte da Vinci noch mehrmals auf oder wurde zumindest erwähnt. Zuletzt übrigens in Star Trek: Lower Decks, wo Gary Cole der Figur die Stimme lieh.

Später verliebte sich Janeway dann übrigens noch in einem weiteren Programm in das kleine irische Dorf Fair Haven und ein dort lebendes Hologramm; doch das ist eine andere Geschichte.

Das war es wieder einmal für heute und auch für unsere Holodeckprogramme. Jemand Lust auf einen Rewatch der Folgen?

Dieser Artikel erschien ursprünglich auf www.syfy.de und ist Eigentum von NBC Universal Global Networks Deutschland GmbH. Er wird mit freundlicher Genehmigung zur Verfügung gestellt.

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