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Drehorte aus Star Wars oder Game of Thrones: Osteried reist nach Irland

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Peter Osteried hat Irland besucht und festgestellt, dass man dort einige aus Filmen und Serien bekannte Drehorte finden kann.

© Peter Osteried

Wer sich dafür interessiert, im Urlaub nicht nur atemberaubende Landschaften zu sehen, sondern auch dort zu wandeln, wo berühmte Filme oder Serien gedreht wurden, der ist in Irland richtig aufgehoben. Auch in Dublin, dem idealen Ausgangsort, kann man einiges sehen, in erster Linie muss man aber entscheiden, in welche Richtung man gehen will. Interessant ist nämlich nicht nur der Südwesten der grünen Insel.

Von Dingle zu den Skellig Islands

Nach Star Wars: Episode VII – Das Erwachen der Macht sind die Skellig Islands natürlich ein Zielort für große Fans der Saga. Am Ende des Films findet Rey Luke Skywalker auf dieser Insel. Im wahren Leben hausten hier Mönche über Jahrhunderte und haben mehr als 700 Stufen in den Stein geschlagen. Von weitem kann man die beiden Inseln von einem Aussichtspunkt an den Kerry Cliffs sehen – das aber nur bei gutem Wetter. Mit Nebel oder Dunst sind die ein paar Kilometer entfernten Skelligs nicht mehr zu sehen oder nur noch ganz leicht zu erkennen.

Es ist möglich, die Insel Skellig Michael, auf der sich die Steinstufen befinden, zu besuchen, allerdings muss man hier mindestens drei Tage für einplanen. Wer nur einen Tag für diese Attraktion einplant, den erwartet so gut wie sicher eine Enttäuschung. Denn die Schiffe fahren im Schnitt nur alle drei Tage zu Skellig Michael. Das liegt daran, dass man nur mit kleinen Booten dort hinfahren kann und bei Nebel oder aufgewühlter See die Gefahr viel zu groß ist. Darum entscheiden die Veranstalter jeden Morgen, ob die Schiffe auslaufen werden. Beim geringsten Zweifel am Wetter werden die Touren abgesagt. Die Tickets verfallen aber nicht. Sie gelten für den nächsten Tag. Und sollte da nicht gefahren werden, auch für den übernächsten Tag. Nur: Die meisten Besucher sind da schon wieder weg, weil sie mit Reisegruppen oder ähnlichem unterwegs sind.

So kommt es, dass pro Jahr nur etwa 5.000 Menschen Skellig Michael betreten. Bei der Skellig Experience kann man mehr über die Historie der Inseln erfahren, einen beeindruckenden Film ansehen und natürlich Merchandise kaufen, das mit Star Wars und den Inseln zu tun hat.

Die Halbinsel Dingle

Für Star Wars-Fans ist auch die Halbinsel Dingle nicht uninteressant. Bei den Klippen von Ceann Sibéal wurde für die achte Episode der Saga ein alter Jedi-Tempel erbaut, der den Bauten der Mönche auf Skellig Michael gleicht. Hier wurde zwei Wochen gedreht, von den Bauten ist nun natürlich nichts mehr zu sehen, die wurden nach Ende der Dreharbeiten wieder entfernt.

Interessant ist dieser Ort übrigens auch, weil man den Blick nur nach links wenden muss, um den Hügel zu sehen, auf dem das Schulgebäude für David Leans Klassiker Ryans Tochter aus dem Jahr 1970 gebaut wurde. Damals bot man der Gemeinde übrigens an, das Gebäude stehen zu lassen. Man hätte es also weiterverwenden können, die städtischen Gelder reichten zum Betrieb aber nicht aus, weshalb das Gebäude wieder eingerissen wurde.

Sowohl die Skelligs als auch Dingle sind sehr gut von der Kleinstadt Killarney zu erreichen. Hier gibt es auch Irlands einziges Pub, das ganz im Still von Der Herr der Ringe gestaltet ist: The Shire. Eine Film-Location ist das zwar nicht, für Fans der Filme aber dennoch interessant – und das nicht nur, weil bei Betätigung der Spülung im Klo das Horn von Gondor ertönt. Das Holzinterieur ist liebevoll gestaltet und an der Wand hängen auch Bilder von John Rhys-Davies alias Gimli, der das Shire auch schon aufgesucht hat. Was er getrunken hat, ist nicht überliefert, aber es gibt eine reichhaltige Auswahl, darunter eine Mordorita oder den mysteriösen Hobbit Juice.

Im Norden, im Land von Game of Thrones

Einen Abstecher wert ist auch die Stadt Cong, in der John Ford im Jahr 1952 mit John Wayne und Maureen O’Hara Der Sieger gedreht hat. Hier gibt es auch ein Museum, das ganz und gar dem Film gewidmet ist.

Von Dublin aus kann man verschiedene Touren machen, die zu den Drehorten der Erfolgsserie Game of Thrones führen. Abhängig davon, wie viel man sehen will oder wie viel Zeit man hat, kann man verschiedene Touren wählen. Praktisch jede führt aber auch zu den Ruinen des Dunluce Castles in Nordirland. Dieses ist die Burg, in der das Haus Graufreud residiert. Für die Serie hat man es allerdings noch einigermaßen verändert, so dass es noch imposanter aussieht.

Relativ nah, nur wenige Minuten mit dem Auto entfernt, ist die Carrick-A-Rede-Hängebrücke. Diese wurde in der zweiten Staffel von Game of Thrones für eine Actionsequenz eingesetzt, sieht da aber natürlich noch ein bisschen imposanter aus als im wahren Leben. Hier muss man erstmal gut 20 Minuten marschieren, um zur Hängebrücke zu gelangen – und steht dann Schlange, da es eine Weile dauert, bis die Leute die 30 Meter über dem Meer hängende Brücke überqueren.

Interessant ist sie aber ohnehin. Einerseits, weil es schon ein mulmiges Gefühl ist, auf dieser vom Wind bewegten Brücke zu stehen, andererseits, weil der Ausblick auf dem Weg zur Hängebrücke großartig ist.

Bei nur einem Trip kann man aber natürlich ohnehin nicht alles sehen. Doch das ist auch gut, da es dann bei weiteren Reisen zur Grünen Insel noch jede Menge zu entdecken gibt.

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