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Jochens Spielekiste: Star Trek Fluxx

© Looney Labs

Jochen Czechowitz hat diesmal für euch “Star Trek Fluxx” gespielt und berichtet, ob sich der Spaß lohnt.

© Looney Labs

In dieser Rubrik befassen wir uns mit trekkigen Spielen und berichten euch sowohl vom Spielerlebnis als auch von den Hintergründen. Weiter geht es mit Star Trek Fluxx.

Vorbemerkung

Gleich vorweg; die Fluxx Spiele sind keine reinen Star Trek-Spiele. Aus der Fluxx Reihe gibt es unzählige Spiele zu allen möglichen Themen. Alleine zu Star Trek gibt es vier: Star Trek Fluxx, was hier behandelt wird und sich um TOS dreht, Star Trek The Next Generation Fluxx, Star Trek Deep Space Nine Fluxx und Star Trek Voyager Fluxx. Plus diverse Expansions, mit denen man die verschiedenen Spiele auch kombinieren kann.

Aber auch wenn hier „nur“ einem bestehenden Spielprinzip ein Star Trek-Gewand übergestülpt wurde handelt es sich doch irgendwie um mehr als ein pures Branding. Die Karten, denn genau das ist Fluxx, ein Kartenspiel, sind doch sehr speziell auf Star Trek gemünzt und man merkt, dass hier Leute am Werk waren, die sich mit TOS auskennen.

Los geht´s

Das Spiel ist komplett auf Englisch und bietet für seinen stolzen Preis erstaunlich wenig Material: die Fluxx Spiele kosten zwischen 20 und 25 Euro und bestehen aus einer Anleitung und 100 Karten. Dieser unterteilen sich in Keepers, Karten die man behalten möchte, Creepers, Karten die man normalerweise los werden will, Aktionskarten, Überraschungskarten, die zum Teil als Reaktion auf andere Karten gespielt werden können, Zielkarten, die das Spielziel vorgeben und Regelkarten, die -Sie haben es erraten- die Regeln vorgeben, nach denen gespielt wird. Wer Fluxx nicht kennt wird sich jetzt wundern.

Das Spielziel vorgeben? Die Regeln? Sollte das nicht feststehen? Nein, nicht bei Fluxx, denn es ist extrem dynamisch. Wenn das Spiel beginnt stehen noch keine Siegbedingungen fest und die Grundregel lautet: Ziehe eine Karte, spiele eine Karte. Erst im Laufe des Spiels landen Zielkarten auf dem Tisch. Normalerweise gibt so eine Karte vor, dass man zum Sieg zwei oder drei bestimmte Karten ausgespielt haben muss und keine Creepers haben darf.

Ein ganz simples Beispiel wäre: Captain of the Enterprise. Dafür benötigt man wenig überraschend Captain Kirk und die Enterprise. Es gibt aber auch Ziele, die einem mehrere Optionen bieten. Zum Beispiel: Standard Gear. Dafür benötigt man zwei Beliebige von Tricorder, Phaser und Kommunikator. Manche Ziele wie Landing Party erfordern auch drei Karten. Welche mögen das in diesem Fall wohl sein….? Und einige Ziele bedienen auch die Metaebene oder haben spezielle Anforderungen. Majel’s Voice erfüllt man zum Beispiel, wenn man Schwester Chapel und den Enterprise Computer hat, während man für He’s dead, Jim! nicht nur Kirk und McCoy braucht, sondern zusätzlich noch Ensign Smith (ein generisches Rothemd) im Discard Pile. Es gibt aber auch Ziele, die man nur erfüllen kann, wenn man ganz bestimmte Creeper hat, die unter normalen Umständen den Sieg verhindern. Für Spock’s beard braucht man neben Mister Spock auch den Creeper Mirror Version. Damit es nicht zu einfach wird ersetzt jedes neu gespielte Ziel das alte und ein sogenanntes Ungoal gibt es auch noch.

Regelwerk

Wie sich die Ziele permanent verändern, so verändern sich auch die Regeln. Mal werden mehr oder weniger Karten gezogen oder gespielt, plötzlich verhindern Creepers den Sieg nicht mehr oder man darf nur noch maximal 4 Keeper im Besitz oder nur noch eine Karte auf der Hand haben, wenn man grade nicht an der Reihe ist, nur damit dann plötzlich die Regeln wieder auf Start zurückgesetzt werden. Das Spiel ist ein bisschen verrückt und fühlt sich manchmal wie ein wilder Ritt an.

Ein abgefahrenes Beispiel? Fizzbin: Set your hand aside. Draw 6 cards, or 7 if today is Tuesday. Don’t look at them. The player to your right adds 1 card from their hand to this pile, or 2 if you are playing at night. Shuffle this pile, then take the first card and „drop it on the floor“, that is, remove it from the game without showing it to anyone. You then play all of the remaining cards in the pile, revealing each card only after the previous card has been fully resolved. Don’t redraw for Creepers. Viel verrückter wird es dann allerdings auch nicht mehr. Und wem das jetzt schrecklich bekannt vorkommt, der sollte sich nochmal die TOS-Folge A Piece of the Action zu Gemüte führen.

Zwischendurch werden Karten, die in einem ganz eigenen Comic-Stil bebildert sind, getauscht oder gestohlen, Creeper hin- und hergeschoben und dem Gegner möglichst viele Steine in den Weg gelegt. Das kann sich eine ganze Zeit hinziehen … oder blitzschnell vorbei sein. Das theoretisch kürzeste Spiel bestünde aus drei ausgespielten Karten, wenn bei zwei Spielern einer nicht aufpasst: Spieler 1 spielt einen Keeper, Spieler 2 ein Ziel, für das der Keeper des ersten Spielers benötigt wird, Spieler 1 spielt den zweiten Keeper … gewonnen, Spiel vorbei.

Moment, nein, es geht noch schneller, wenn ALLE verlieren. Dazu müsste der erste Spieler sofort das Ungoal Doomsday ausspielen und der zweite Spieler die Aktionskarte Brain Transference. Warum das Spiel dann vorbei ist? Na, das müssen Sie schon selbst herausfinden.

Fazit

Das Spiel ist kein 5-Gänge-Spiele-Galadinner wie Star Trek Ascendancy sondern eher ein schneller Spiele-Snack für zwischendurch, macht aber durchaus Spaß, vor allem für Star Trek-Fans. Aber auch ohne jegliches Vorwissen kann man Star Trek Fluxx problemlos spielen.  Wen der doch recht gesalzene Preis nicht abschreckt, sollte auf jeden Fall bei einem der Spiele zugreifen.

Infos

Name: Star Trek Fluxx (ca. 20-25 €)

Hersteller: Looney Labs

Spieldauer: 10 bis 40 Minuten

Spieler: 2 bis 6

Alter: ab 8 Jahren

Erweiterungen

Archer Expansion (ca. 7€), Porthos Expansion (ca. 7€), Bridge Expansion (ca. 7€)

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