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Merchandise: BlueBrixx vs. Playmobil

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Nicht nur viel neues Futter auf den Fernsehschirmen liefern uns die Macher ab, auch der Merchandise-Markt zieht mächtig an.

© Playmobil

Nicht nur viel neues Futter auf den heimischen Fernsehschirmen liefern uns die Macher hinter Star Trek aktuell wieder ab, auch der Merchandise-Markt zieht wieder mächtig an. Wir schauen uns an, was man von den nächsten Monaten erwarten darf.

Gigant der Giganten

Jahrelang war es mehr oder weniger ruhig auf dem Merchandise-Markt rund um die Marke Star Trek. Sicherlich, da gibt es die offizielle Raumschiffsammlung von Eaglemoss, die inzwischen ins Unüberschaubare angewachsen ist und die Fans regelmäßig mit mehr oder weniger qualitativ hochwertigen Modellen in der Preisklasse von 9,50 bis zu 74,99 Euro versorgt. Uniformen, Props, T-Shirts, Tassen und hin und wieder eine neue Actionfigur oder ein Pen & Paper-Rollenspiel gehören ebenfalls zum Standard-Portfolio.

Das mag auf den ersten Blick reichhaltig erscheinen, doch im Vergleich zum Konkurrenten Star Wars wirkt dieses Angebot arg überschaubar. Zumindest dann, wenn man Lego- und Star-Wars-Fan ist. Trifft beides zu, hatte man bislang als Geek das große Los gezogen. Der offizielle Themenweltenhop des dänischen Klemmbausteine-Giganten listet eine im wahrsten Sinne des Wortes riesige Kollektion an Modellen auf, für die man die Fans bisweilen auch mal tief in die Tasche greifen lässt. Bis zu 800 Euro (!!!) kann ein 21 cm hoher, 84 cm langer und 56 cm breiter Millennium Falcon da schon mal kosten.

Wo bleibt die Enterprise?

Nicht ganz zu Unrecht fragten sich also Fans aus aller Welt bisher, warum CBS/Paramount nicht einen ähnlichen Deal mit der Lego-Group eingeht und Raumschiffe, Raumstationen und andere ikonische Modelle lizenziert. Geschehen war bislang nichts, doch dann, wie aus heiterem Himmel, überraschte eine Pressemitteilung das Fandom, mit der wohl niemand ernsthaft gerechnet hatte.

Ausgerechnet der Flörsheimer Anbieter BlueBrixx, bekannt für seine geschickten, aber nicht lizenzierten Nachbauten der »Comet« aus Captain Future (von BlueBrixx »Meteor« getauft) oder der »Space One« (ein Klon der »Eagle« aus Mondbasis Alpha 1) verkündete im Juli 2021, dass man die Star-Trek-Lizenz an Land gezogen hatte. Sichtlich stolz stellte Geschäftsführer Klaus Kiunke in einem Video die erste Welle des künftigen Portfolios vor – und was man da zu sehen bekam, ist wahrlich nicht ohne.

WOW-Effekt

Erwartungsfreudige Trekkies dürfen sich auf einen ausgefeilten Mix aus Raumschiffen, Raumstationen und Gadgets freuen, dessen Prototypen zum Teil schon im Video richtig gut aussehen. Die Modellgröße und damit wohl auch die Preisspanne decken dabei so ziemlich jeden Bedarf ab. Wer einen Vorgeschmack haben möchte, kann sich auf der offiziellen Website von BlueBrixx 17 CGI-Grafiken anschauen. Besonders interessant dürften unter anderem der 201 Teile große Kommunikator aus TOS, der TNG-Phaser aus 233 Noppensteinen sowie das klingonische D´k tahg Messer sein. Doch auch die Enterprise (ohne Buchstaben davor!) mit 2884 Steinen, die inklusive Plakette, Ständer und Aufklebern kommt, könnte ein Augenschmaus in der heimischen Vitrine werden.

Etwas weniger enthusiastisch könnte der ein oder andere Fan hingegen auf die Mini-Modelle der Reihe reagieren. Die kleine Schwester der USS Enterprise NCC-1701 besteht etwa aus 104 Klemmbausteinen und kann auf dem präsentierten Foto nicht wirklich überzeugen. Ähnliches lässt sich über die nur unwesentlich größere USS Voyager oder den Klingon Bird of Prey sagen. Das Shuttle der Klasse F (526 Teile) oder das Shuttle Typ 6 (584 PCS) machen hingegen einen hervorragenden Eindruck und könnten Sammlern große Freude bereiten.

Der Playmobil-Hammer

Während BlueBrixx mit seinem Geschäftsmodell offensichtlich bemüht ist, sämtliche Fan-Schichten zu erreichen, setzt ein anderer Spielzeug-Riese auf ein ganz anderes Pferd. Kurz nach Kiunkes überraschendem Video toppte die Brandstätter Gruppe, im Spielzeugsegment besser bekannt als Playmobil, den BlueBrixx-Hype durch eine schier atemberaubende Ankündigung. Auch in Zirndorf hatte man offenbar hinter verschlossenen Türen intensive Verhandlungen geführt und sich letztlich darauf geeinigt, dass Playmobil zum 55. Geburtstag von Star Trek ein Modell der klassischen Kirk-Enterprise herausgibt. Dass es sich dabei um ein Sammlerstück der Superlative handelt, wurde schnell klar, als ein angestrebter Verkaufspreis von schlappen 499 Euro bekannt wurde.

So unverschämt das zunächst einmal klingen mag, bei näherer Betrachtung könnte die Plastik-Prise ihr Geld durchaus wert sein. Das Modell punktet nicht nur mit den beeindruckenden Maßen 100 x 48 x 34 Zentimeter. Auch einige beeindruckende Features sind offenbar mit an Bord. Der obere Teil des Untertassensegments ist beispielsweise abnehmbar und gibt den Blick auf die voll bespielbare Brücke frei. Mit der blauen Taste der Mittelkonsole lässt sich so der Warp-Antrieb aktivieren, rot steht natürlich für »Roter Alarm« und die schwarze Taste »schießt« einen Torpedo ab. Als spezieller Gag dient die Handyhalterung vor dem Hauptmonitor, um sich auf dem Mobiltelefon während des Spielens einen Star-Trek-Film anschauen zu können.

Chaos im Maschinenraum

Ähnliches gilt übrigens für den Maschinenraum, der zudem noch ein ganz besonderes Schmankerl bereithält. Die Enterprise kommt nämlich mit originalen Sounds, Sprüchen und Lichteffekten daher, die aktiviert werden, wenn »der Dilithiumkern in der vorgesehenen Position im Maschinenraum eingesetzt« wird, so ist auf der offiziellen Website zu lesen. Entfernt man den »Dilithium-Stein« ertönt ein Alarm und der Warp-Kern fällt aus, während Playmo-Scotty fieberhaft versucht, das Schiff zusammenzuhalten.

What else?

Abgesehen von Scotty darf natürlich auch der Rest der ikonischen Crew nicht fehlen. Kirk, Pille, Spock, Uhura, Chekov und Sulu sitzen auf der Brücke an ihren angestammten Plätzen und sorgen dafür, dass während des Jungfernfluges nicht das Handy aus der Halterung fällt – pardon – der Sichtschirm ausfällt. Ein stabiler Ständer, ein USB-C-Anschluss und eine Aufhängevorrichtung runden das Angebot ab. Ob einem das alles 499 Euro wert ist, muss letztlich jeder für sich selbst entscheiden. In Anbetracht des Hochpreis-Segments von Lego scheint das Modell aber insgesamt sogar noch relativ fair bepreist zu sein. Wie sich die neuen Merchandise-Artikel schließlich in den heimischen Hobby-Räumen und Wohnzimmern machen, bleibt abzuwarten. Eins lässt sich auf jeden Fall resümieren: Auf dem Star-Trek-Merchandise-Markt ist derzeit richtig was los. Was uns wohl noch erwartet?

Dieser Artikel erschien ursprünglich auf www.syfy.de und ist Eigentum von NBC Universal Global Networks Deutschland GmbH. Er wird mit freundlicher Genehmigung zur Verfügung gestellt.

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