Rezension

Sülter fasst sich kurz: Kritik zu Star Trek: Strange New Worlds 1.01 “Strange New Worlds”

© Paramount

Unser Björn Sülter blickt auf die erste Episode aus “Star Trek: Strange New Worlds”, die genauso heißt wie die Serie.

© Paramount

Endlich ist Paramount+ (und somit auch Star Trek: Strange New Worlds) in Deutschland angekommen. Vielerorts gibt es bereits ausführliche Rezensionen, die jeden Winkel der neuen Serie ausleuchten. Bei uns findet ihr ab heute das Kontrastprogramm: die Kurzmeinung unseres Chefs, der – falls gewünscht – die Langfassung dann im Podcast Planet Trek fm an der Seite von Claudia Kern nachliefert. Hier geht es zur Besprechung der Episode im Podcast.

Also, seid ihr bereit für Star Trek: Strange New Worlds?

Worum geht´s?

Captain Pike leidet unter seinem Wissen über die Zukunft, muss sich aber dennoch auf die Suche nach seiner Nummer Eins begeben, die bei einem Erstkontakt verloren gegangen ist …

Was geht ab?

Genaugenommen ist das Ende der Anfang und der Anfang das Ende. Oder klingt das jetzt zu verschwurbelt nach 1899 oder Dark? Egal. Die Macher der neuen Trek-Serie entschieden sich nicht nur, den beliebten Monolog des Captains im Vorspann wiederzubeleben, sie ließen Captain Pike auch am Ende der ersten Episode das Ganze nochmal live auf der Brücke aufsagen; garniert mit einem begeisterten “cool” von der jungen Uhura. Und auch wenn man das vielleicht albern oder redundant finden mag, liegt hier Toby, der Targ begraben. Die Serienmacher rufen uns durch ihren Anführer nämlich zu, dass ab sofort wieder geforscht wird, dass wir wieder neugierig sind, neue Welten und Aliens kennenlernen möchten und uns an der Seite einer sympathischen Crew an Abenteuern der Woche erfreuen. Und ja, Uhura, das ist wirklich verdammt cool, eben weil es uns seit dem Ende von Star Trek: Enterprise gefehlt hat! Star Trek ist zwischendurch fast am eigenen Streben nach Relevanz erstickt. Nun wird endlich wieder mit voller Energie drauflosgeflogen!

Zwischen Vorspann und Ende passiert jedoch auch noch etwas. Kurz gesagt: Wir kennen das alles schon. Außerirdische Kultur, zwei konkurrierende Parteien, Angst vor dem alles zerstörenden Krieg und die Crew mittendrin als Schlichter in der Not. Die Autoren erfinden hier das Rad nicht neu, da darf man sich keine Illusionen machen. Dennoch erzählen sie eine interessante Erstkontaktsituation, die mit Mut, Kreativität und Cowboy-Diplomatie á la Kirk aufgelöst wird und für einige Seitenblicke auf unsere eigenen Probleme der Erde des Jahres 2022 taugt. So war Star Trek früher und so darf Star Trek auch gerne heute wieder sein. Als Pilotstory reicht das allemal aus.

Das gilt vor allem, weil alle Schauspieler*innen wunderbar aufspielen, die technische Umsetzung schlicht atemberaubend gelang und der Humor selbst über die raren Schwächen hinwegträgt. Hinzu kommt der innere Konflikt des Captain Pike (bekannt aus der zweiten Staffel von Star Trek: Discovery), der bereits hier für einige spannende Überlegungen über das Schicksal und die eigene Sterblichkeit gut ist.

Wir haben es hier mit einer lässigen Dreiviertelstunde zu tun, die wir im Flug vergeht. Mehr kann man von einem Pilotfilm kaum erwarten, oder?

gezeichneter Kirk in der Klassik-Uniform, zeigt den Daumen nach oben, Urteil "Super!"

Fazit

Die neue Serie startet cool, sexy, mit guten Sprüchen und einer angenehmen Chemie innerhalb der Crew. Die Geschichte kommt dabei zwar recht preachy daher, trifft damit aber – wie auch in vielen anderen Bereichen – absolut den Ton der Ur-Serie. Wenn es so weitergeht, ist Strange New Worlds das Raumschiff Enterprise für eine neue Generation. Oder anders gesagt: Willkommen zurück, Star Trek.

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