Hier geht es zur Übersicht der Reihe, sollte jemand die vorigen Ausgaben verpasst haben. Bei Tag 1 finden sich auch einleitende Worte. Wir wünschen gute Unterhaltung!
Tag 85
Mission ohne Gedächtnis ist eine spannende Geschichte, weil die Hauptfiguren ohne ihr Gedächtnis aus ungewöhnlich agieren. Worf ruft sich zum Captain aus und Ro Laren und Will Riker landen im Bett. Die Haupthandlung ist gut, leidet aber an einem essenziellen Fehler: Der Fremde auf der Enterprise, der für all das verantwortlich ist, hat sich selbst als Erster Offizier installiert, um sein Ziel zu erreichen. Hätte er sich gleich zum Captain gemacht, wäre das auch gelungen.
In Die Operation wird Worf schwer verletzt und bleibt gelähmt. Er möchte darum seinem Leben ein Ende setzen, eine experimentelle Operation könnte ihn aber retten. Schön ist, dass Star Trek auch vor unangenehmen Themen nicht zurückschreckt. Der Freitod als Reaktion auf die Behinderung wird nicht glorifiziert, aber auch nicht verdammt – oder im Grunde macht man beides. Man zeigt die unterschiedlichen Perspektiven auf, die jede für sich ihre Gültigkeit haben. Das Ende ist etwas schmalzig mit Worf, der tot erscheint und dann doch wieder aufwacht.
Ungebetene Gäste ist eine eher klassische Geschichte, wenn Wesen die Körper von Troi, O’Brien und Data übernehmen und dann auch die Enterprise unter ihre Kontrolle bringen wollen. Das ist im Grunde eine kostengünstige Folge, weil keinerlei Gaststars vonnöten sind. Der Konflikt funktioniert dennoch, und die Überraschung am Ende, worum es sich bei den ungebetenen Gästen handelt, hat auch Wirkung. Am Interessantesten ist aber sicherlich, dass man eine klassische Geiselsituation hat und Picard versuchen muss, die Situation aufzulösen. In einer winzigen Gastrolle als Mitglied der Sicherheit ist Patricia Tallman zu sehen, die später Lyta Alexander in Babylon 5 wurde.
Als Verbotene Liebe entstand, da war die Geschichte vor allem als Metapher für das Leben von Homosexuellen in unserer Gesellschaft zu sehen – insbesondere in den USA, wo mit Konversionstherapien versucht wurde, Homosexuelle „zu heilen“. Die Folge hat aber im Grunde einen zweiten Frühling erlebt, da mit dem geschlechtslosen Volk im Grunde eine Spezies von Nonbinären geboten wird, die die Personalpronomen „er“ und „sie“ nicht benutzen. Das zeigt sehr schön, wie weit Star Trek seiner Zeit oftmals voraus war und straft all jene Lügen, die meinen, das Franchise würde heute unter Wokeness zusammenbrechen. Nein, Star Trek war immer woke. Selbst da schon, als es diesen Begriff noch gar nicht gab!
Peter Osteried schreibt auch Bücher. Dazu gehören folgende Werke:
Interview mit Marilyn Monroe (Roman)
Die Babylon 5-Chronik – Band #1
Die Babylon 5-Chronik – Band #2
Die Babylon 5-Chronik – Band #3
Die Babylon 5-Chronik – Band #4
Die Babylon 5-Chronik – Band #5
Die Babylon 5-Chronik – Band #6










Er ist außerdem Herausgeber und Redakteur der Zeitschriften MOVIESTAR, MOVIESTAR RETRO, TV SERIEN HIGHLIGHTS und DVD BLURAY SPECIAL aus seinem IMMUNDULA VERLAG.
Die Zeitschriften gibt es auch im Shop beim Verlag in Farbe und Bunt.




