Rezension

Kern macht´s kurz: Kritik zu Star Trek: Picard 3.03 “Seventeen Seconds”

© Paramount

Unsere Claudia Kern blickt in aller Kürze auf die dritte Episode der dritten Stafel aus “Star Trek: Picard” zurück.

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Wir sind ungefähr beim ersten Drittel der Staffel angekommen, und Star Trek: Picard nutzt diesen Meilenstein, um uns tatsächlich einige Antworten mitzugeben, funktionelle und emotionale.

Da sich unser Podcast Planet Trek fm dem Thema erst später annehmen wird, liefert Claudia Kern an dieser Stelle Woche für Woche ihre kurze, knackige Meinung zum Geschehen rund um Jean-Luc Picard, Riker, Troi, La Forge, Worf, Crusher und alle anderen.

Achtung, falls ihr die Episode noch nicht gesehen habt: Der folgende Text ist nicht spoilerfrei.

Worum geht’s?

Wir fangen da an, wo wir aufgehört haben, beim Katz-und-Maus-Spiel zwischen der Titan und der sie verfolgenden Shrike. Passend dazu hören wir einige Töne aus dem Mutara-Nebel-Thema, als möchte die Folge klarstellen, dass sie sich ihrer Vorbilder bewusst ist. 

In einer hervorragend inszenierten, wenn auch etwas langen Szene kommt es endlich zur Konfrontation zwischen Picard und Beverly, in der beide Figuren sich behaupten können. Jack hat eine deutlich dankbarere Rolle als in der zweiten Folge, LaForge bekommt ein paar mehr Konturen, und allen fällt ein, dass Seven ja eigentlich unter Hausarrest steht.

Der Handlungsstrang um Raffi fällt dank Worf nicht mehr so stark ab wie zuvor. Der Rave-Planet besteht zwar anscheinend nur aus ein paar Straßen, in denen immer dieselben Leute herumlaufen, aber wenigstens kommen wir ein ganzes Stück weiter. Außerdem darf Worf einen der besten Sätze der Folge sagen (es geht um Köpfungen).

Am Ende gibt es noch einen fiesen Cliffhanger, der die Zeit bis zur nächsten Folge zu einem Geduldsspiel macht, das selbst Worfs neue Zen-Persönlichkeit auf eine harte Probe stellen würde.

Was geht ab?

Wieder eine Menge, aber erfreulicherweise macht das meiste davon richtig Spaß. Die Jagd durch den Sternennebel hält das Gleichgewicht zwischen rasanter Action, ruhigen Momenten und Anspannung. Der Konflikt zwischen Riker und Picard wirkt zwar etwas gezwungen, aber da steht offensichtlich etwas zwischen ihnen, das uns noch nicht enthüllt wurde. Warten wir also erst einmal ab.

Insgesamt passen der Tonfall von Figuren und Handlung besser zusammen als in der letzten Folge. Jacks Aggression wird zurückgenommen, die Beziehung zu seiner Mutter verdeutlicht, Seven, LaForge und Beverly haben genug zu tun, ohne dass es zur Nummernrevue wird. Sogar Shaws unrühmlicher (wahrscheinlich nicht endgültiger) Abgang ist nachvollziehbar, wenn auch schade.

Die Folge kreist viel stärker um Picard/Riker als um Picard/Beverly, was erst einmal überraschend ist, aber sehr gut funktioniert. Ihre Freundschaft mit allen Höhen und Tiefen ist der Wert, an dem wir das, was den beiden sonst noch passiert, messen können. Das Drehbuch und Jonathan Frakes’ Regie gehen hier Hand in Hand. 

Raffi ist immer noch schwierig, aber Worf kann vieles abfangen. Sagen wir es so: Raffi ist wie Essig. Für sich allein genommen ruiniert er fast jede Mahlzeit, aber wenn man ihn mit etwas Olivenöl, Pfeffer und Salz kombiniert, bekommt man ein tolles Dressing. Worf ist übrigens das Olivenöl, der Pfeffer, das Salz und der Salat, falls ihr euch fragt, wohin die Metapher eigentlich führen soll. 

Die Erkenntnis, zu der die Figuren in beiden Handlungssträngen am Ende gelangen, ist eine echte Überraschung. Ich bin froh, dass wir so früh dort hingekommen sind, und gespannt, wie es weitergeht.

gezeichneter Wächter der Ewigkeit, mit dem Urteil "faszinierend"

Fazit

Diesmal wirklich ganz kurz und knackig: top!

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