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Star Trek: Discovery: Staffel 4 Blu-Ray-Box – Specials mit Tiefgang in bester Qualität

© Paramount

Wir haben uns die BluRay-Box zur vierten “Star Trek: Discovery”-Staffel für euch angeschaut.

© Paramount

Am 8. Dezember erschien die vierte Staffel von Star Trek: Discovery auf Blu-ray und bringt nicht mehr oder weniger als die bisher besten Special-Features der Serie mit. Was uns so gut gefällt, verraten wir euch in unserer Rezension.

Für Sammler ist der Kauf der aktuellen Blu-ray-Boxen von Discovery, Picard und natürlich Lower Decks Pflicht, keine Frage. Wenn man schon die Trek-Serien und -Filme im Schrank stehen hat, dann bitteschön auch komplett. Wenn aber auf den Datenträgern so tolle Special-Features zu finden sind, dass man sich unweigerlich an die besten Tage der guten alten DVD-Boxen mit stundenlangen Zusatzmaterial erinnert fühlt, ist das nur umso erfreulicher.

Genau dieses wohlige Haben-will-Feeling löst ein näherer Blick auf die Extras der hier zu besprechenden Edition aus. Dabei ist das Material rein in Filmminuten gerechnet gar nicht mal  viel länger als üblich. 104 Minuten Bonus-Content bieten die vier Silberscheiben und damit nur zehn Minuten mehr wie der Release der zweiten Staffel von Star Trek: Picard. Doch damit allein ist es nicht getan, aber beginnen wir von vorne.

Aufgeräumt wie immer

Das Menü präsentiert sich stilistisch so, wie wir es von den drei vorherigen Staffel-Collections gewöhnt sind hübsch, aber optisch auch nicht besonders auffällig. Die einzelnen Reiter befinden sich von links nach rechts am unteren Bildschirmrand angeordnet und lassen sich schnell und problemlos aufrufen. Neben den obligatorischen Buttons »Alle abspielen«, »Episodenwahl«, »Einstellungen« und »Special Features« (nur auf den Scheiben eins und vier) verfügen die Folgen Choose to Live (Wähle das Leben), The Examples (Die Beispiele) und Rosetta (Der Rosettastein) über einen Unterreiter, der zu einigen Deleted Scenes führt.

Der letzte Teil, Coming Home (Die Heimkehr) punktet zudem mit einem tollen Audiokommentar mit Michelle Paradise, Olatunde Osunsanmi, Sonequa Martin-Green und David Ajala, der sich übrigens auch in Form von deutschen Untertiteln aufrufen lässt, klasse. Das alles wirkt aufgeräumt und für den Heimgebrauch gut durchdacht.

Special-Features mit Tiefgang

Das Kernstück der Box sind, abgesehen von den 13 Episoden, die nebenbei erwähnt optisch für eine BD einen glasklaren Eindruck hinterlassen, aber die Extras. Und die wissen besonders zu gefallen. Auf dem ersten Silberling findet man eine knapp zwölfminütige Kurzdoku mit dem vielsagenden Titel Der Tribut, den es erforderte, die die Einschränkungen während der Dreharbeiten unter Coronabedingungen thematisiert. Die zu sehenden Bilder geben ein recht gutes Bild davon ab, wie ein Drehtag unter solch erschwerten Bedingungen aussieht. Klar, viele Arbeitnehmer mussten und müssen während ihrer Arbeitszeit Maske tragen, doch wie probt man als Schauspieler eine emotionale Szene, wenn man das Gesicht des Spielpartners nicht sieht? Es ist hochinteressant zu erfahren, welche Maßnahmen am Set ergriffen wurden und wie die Akteure damit umgingen.

Den Löwenanteil bietet indes der vierte Datenträger, der mit einem gefühlvollen und rührenden Statement von Sonequa Martin-Green beginnt. In Michael Burnham: Das Logbuch des Captains erzählt die Schauspielerin unter Tränen, wie sie im Süden der USA aufwuchs. Rassismus, Hass und Radikalismus waren ihre täglichen Begleiter und nagten am Selbstbewusstsein der junge Sonequa. So ehrlich erlebt man die Profis vor der Kamera selten. Auch der Tod ihrer Eltern, die beide innerhalb von nur zwei Tagen verstarben, hat Spuren bei der zweifachen Mutter hinterlassen und machte ihr während der Arbeiten an DSC das Leben schwer. Die etwas mehr als vierzehn Minuten vergehen im Flug und hinterlassen Spuren beim aufmerksamen Zuschauer. So nah kommt man seinen Stars in einem Featurette selten. Das regt zum Nachdenken und (hoffentlich) Mitfühlen an.

Für Technik-Freaks & Hintergrundinfo-Junkies

Die knapp 20-minütige Dokumentation Raum erschaffen ist hingegen genau das Richtige für Technik-Freaks. Supervising Art Director Matt Middleton, der Special-Effects-Künstler Robert Daprato (Leiter der Bühnenabteilung) und viele weitere Beteiligte hinter der Kamera geben tiefe Einblicke in die inzwischen bei vielen Produktionen zum Standard gewordene LED-Technologie. Der Kurzfilm gleicht mehr einem spannenden Vortrag über die Aufbauten, virtuellen und realen Kamerawinkel, den Computer-technischen Innovationen hinter der vom Team so genannten AR-Wand und die Arbeit damit. Das Featurette ist so interessant, dass man es sich ohne Weiteres mehrmals anschauen kann, um alle Informationen aufzusaugen.

Die Reise von Staffel 4 bildet mit seinen 52 Minuten Laufzeit ein weiteres Highlight der Season-Box. Wie sind die Figuren aufgebaut? Welche Beziehungen haben sie zueinander und mit welchen Hintergedanken sind die Macher in die Staffel gestartet? Was sagen die Stars, die Produzenten, die Autoren? Das sind nur einige Fragen, die die tolle und sehenswerte Dokumentation beantwortet. Die Fülle an Hintergrundinfos, die das Special Feature preisgibt, ist riesig und bildet für Filmbegeisterte einen wohl dosierten Fundus an Wissenswertem rund um Star Trek: Discovery und ihre wichtigen Teilaspekte wie den Figurenaufbau,  Worldbuilding und vieles mehr.

Fazit

Der dreiminütige Gagreel ist das einzige Featurette der Star Trek: Discovery Season-4-Edition, die zwar ein Nice-to-Have, ansonsten aber eher obligatorisches Zubrot ist. Alle anderen Beigaben bewegen sich auf hohem Niveau und bieten eine Fülle an Emotionen, Details, Interviews und Wissen. Wer sich für derartiges Material interessiert und erfahren möchte, wie eine AR-Wand aufgebaut ist oder wie das Storytelling in DSC funktioniert, kann hier einiges dazulernen. Die 13 Folgen der Staffel schauen kann man auch bei Paramount+, coole Features wie die hier aufgeführten, bietet aber nur die Sammlerbox und das ist auch gut so.

Schließlich darf man für die 34,99 €, die derzeit für die Standard-Edition aufgerufen werden (das Steelbook schlägt bei Abgabe des Artikels mit 65,89 € zu Buche) auch einen echten Mehrwert erwarten. Und der ist hier definitiv gegeben. Abschließend sei noch erwähnt, dass auch diese Box natürlich ein Wendecover und den üblichen Pappschuber bietet, dessen FSK-Logo aber erneut nicht als Aufkleber daherkommt. Aber gut, fast nichts ist schließlich perfekt. Dennoch kann man hier als Fan bedenkenlos zugreifen.

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