Analyse

Wie TNG das perfekte Serienfinale schuf

Credit1

1994 ließ man eine Doppelfolge auf das Publikum los, die auch heutzutage noch zum Tafelsilber zählt.

© Paramount

Ihr kennt es alle: das wohl beste Star-Trek-Serienfinale aller Zeiten. Captain Picard stellt sich erneut Qs Verfahren gegen die Menschheit und durchlebt sein Gestern, Heute und Morgen parallel.

Unter dem Titel All Good Things (Gestern, heute, morgen) ließ man 1994 eine Doppelfolge auf das Publikum los, die auch heutzutage noch zum Tafelsilber der Franchisegeschichte zählt.

Worum geht´s eigentlich?

Captain Picard hat das Gefühl, immer wieder unkontrolliert vorwärts und rückwärts durch die Zeit zu springen. Bei der Suche nach einer Anomalie und einer Antwort auf die Frage, ob er vielleicht verrückt geworden ist, oder ob die Zeitsprünge tatsächlich passieren, begegnet er Q und einigen Geistern der Vergangenheit. Werden drei Picards ausreichen, um diese vorerst letzte Prüfung der Menschheit zu bestehen?

Lebwohl

Nach sieben Jahren und 178 Episoden war 1994 der Tag gekommen: Die zu Beginn gerne kritisierte wie verschmähte und schließlich doch unfassbar erfolgreiche und geliebte Crew rund um Captain Jean-Luc Picard setzte sich mit einer neunzigminütigen Abschlussepisode ein Denkmal der Extraklasse. Und das nicht aus Quotennot, sondern nur, um danach direkt ins Kino zu wechseln und auch dort den Staffelstab der Classic-Crew zu übernehmen.

Es waren turbulente Jahre, in denen Picard & Co viele Entdeckungen machten, Kriege verhinderten, diplomatische Missionen übernahmen, gegen die Borg kämpften und auch im zwischenmenschlichen Bereich Erfolge wie Rückschläge hinnehmen mussten. Neben Guinan & Q erlebten wir auch spannende Nebenfiguren wie Professor Moriarty, Dr. Noonian Soong, Lal & Lore oder auch K’Ehleyr oder Gowron. Besuche gab es von Sarek und Spock, aber auch von Dr. Bashir aus Star Trek: Deep Space Nine oder von McCoy und Scotty. Star Trek: The Next Generation bot die gesamte Palette an Action, Denker-SF, Zeitreisen, Raumanomalien, Konflikten, Holodeck-Abenteuern und fast schon kammerspielartigen Dramen.

Da war es doch nur fair, dass diese Serie ein Finale erhielt, welches in jeder Hinsicht alle Register zog. Es erlaubte uns einen Blick in eine mögliche Zukunft, entführte uns in die Vergangenheit (und brachte dort Tasha und O’Brien zurück), gab Q die Chance, seinen Prozess gegen die Menschheit (so weit möglich) abzuschließen und baute somit eine Brücke zurück zum Pilotfilm. Den Machern war das optimale Finish aus Humor, spannenden Gedanken und rasanter Action gelungen.

Kurz gesagt

All Good Things ist bis heute der perfekte Abschluss einer wunderbaren Serie, die es sich erlaubte aufzuhören, als man noch nach weiteren Abenteuern dürstete. Die Episode schließt nicht nur den Rahmen der Serie und geht auf ihre Charaktere ein, sie bietet auch ein großformatiges Zeitparadoxon und lässt somit nostalgisch-sentimentale Blicke in die Vergangenheit und eine potenzielle Zukunft der geliebten Helden zu. Denker-SF meets Abenteuer meets Humor meets Q. Was konnte man mehr erwarten? Ein Höllenritt, der auch heute noch in jeder Hinsicht begeistert!

Fun Facts

  • Die Produktion zum ersten Kinofilm begann, während diese Episode noch gedreht wurde. Nach Abschluss der Dreharbeiten erhielt die Crew eine zehntägige Pause, bevor sie dann wieder vor der Kamera stand.
  • Für die Autoren Ronald D. Moore und Brannon Braga, die sowohl diese Episode als auch den Film schrieben, bedeutete es, dass sie zwischenzeitlich immer mal mit den Handlungen durcheinanderkamen.
  • In einer frühen Drehbuchfassung hätte es eine vierte Zeitlinie mit Picard als Locutus und Hugh als Retter gegeben.
  • Für Andreas Katsulas war es nach Staffel 4 die Rückkehr als Tomalak. Er spielte damals parallel bereits den G’Kar in Babylon 5. Witzig: Da auch Colm Meaney hier zurückkehrte, war es ein besonderer Moment, in dem Darsteller aus DS9 und B5 Seite an Seite in einer TV-Folge zu sehen waren, während ihre beiden Serien noch liefen.
  • Für die Szene, als Picard in der Vergangenheit über Subraum mit Riker (ohne Bart) spricht, wurde eine Sequenz aus der ersten Staffel benutzt.
  • Laut John de Lancie meldete er sich damals bei Rick Berman, um eine Rolle im Serienfinale zu erhaschen. Berman soll de Lancie jedoch geantwortet haben, dass er natürlich ohnehin dabei wäre, und zwar egal ob er die Story nun mögen würde oder nicht.
  • Data impliziert, dass alle drei Tachyonen-Impulse von drei verschiedenen Enterprise-Versionen stammen. In der Zukunft war es jedoch die USS Pasteur. Der Fehler fiel niemandem auf, bis es zur Ausstrahlung kam. Der erste, der darauf hinwies, war der damals 10-jährige Sohn von Rick Berman.

Lust bekommen?

Diese wundervolle Doppelfolge kann man sich einfach mal wieder gönnen. Gutes Star Trek kann man schließlich immer schauen!

Dieser Artikel erschien ursprünglich auf www.syfy.de und ist Eigentum von NBC Universal Global Networks Deutschland GmbH. Er wird mit freundlicher Genehmigung zur Verfügung gestellt.

Hoch
WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner